Reise

Familienurlaub auf Wangerooge

13. September 2020
Familienurlaub Wangerooge

Ihr wisst: Ich liebe Familienurlaube an der Nord- und Ostsee. Das habe ich an der einen oder anderen Stelle schon kundgetan. Ich bin halt ein Nordlicht und kann nie genug von langen Strandspaziergängen bekommen. Besonders wohl fühle ich mich dabei auf Inseln. Ich weiß nicht wieso, aber irgendwie komme ich da erst so richtig runter – weit weg vom Festland.

Urlaub (fast) nur noch mit Großeltern

Bislang hat es mich vor allem nach Schleswig-Holstein gezogen. Sylt, Föhr, Fehmarn – alles wunderschöne Inseln. Vergangenes Jahr haben wir dann zum ersten Mal die ostfriesischen Inseln für uns entdeckt. Den Anfang machte Norderney im Winter. Und nun verbrachten wir Anfang September fünf Tage auf Wangerooge. Da wir mittlerweile gelernt haben, dass ein Urlaub mit Kind noch viel entspannender für uns ist, wenn wir die Großeltern mitnehmen, kamen dieses Mal mein Schwiegervater und seine Lebensgefährtin mit. Und es wurde wieder einmal ein richtig herrlicher Familienurlaub! An dieser Stelle muss ich erwähnen, dass wir sehr viel Glück haben und mit ganz tollen Großeltern gesegnet sind. Sowohl meine Eltern als auch meine Schwiegereltern mit ihren neuen Partnern helfen, wo sie können und erleichtern uns das Leben sehr. Meine Schwester mit Familie ebenfalls. Ein großes Dankeschön an dieser Stelle!

Ein Highlight für Kinder: Die Inselbahn wartet am Hafen auf die ankommenden Gäste und zuckelt dann los in Richtung Leuchtturm und Inselbahnhof

Zurück zu Wangerooge. Während Norderney von Mai bis September recht trubelig sein kann (dann fallen nämlich die Fußballvereine und Kegelclubs dort ein), ist Wangerooge einfach herrlich ruhig und entspannt. Das liegt daran, dass die Insel komplett autofrei ist. Gut, viele Norderney-Urlauber lassen ihre Autos ebenfalls auf dem Festland stehen. Aber das ist dort kein Muss, auch Busse fahren dort.

Auf Wangerooge gibt es überhaupt keine Autos (nur minikleine Elektrofahrzeuge, wie beispielsweise das Postmobil). Keine Busse. Nur eine Inselbahn, die die Urlauber ganz gemächlich vom Schiff abholt und zum zentral gelegenen Inselbahnhof bringt (unser Großstadtkind nannte diesen Mini-Zug den ganzen Urlaub über „U-Bahn“). Und viele Fahrräder! Denn das ist das Schöne an der Insel: Wangerooge ist so klein (5 km²), dass ihr gar kein Auto braucht. Ihr könnt die Insel ganz easy mit dem Fahrrad umrunden – immer am Deich entlang, durch die Heidelandschaft. Hier ist alles nah beieinander: die breiten Sandstrände, das kleine Ortszentrum mit seinen Restaurants und Geschäften, der Deich, der Hafen, die Salzwiesen und das Wattenmeer.

Der offene Wohn- und Essbereich im Ferienhaus „Deichhaus“

Familienurlaub auf Wangerooge: Zuhause im Deichhaus

Gewohnt haben wir im Deichhaus. Das 100 m² große Ferienhaus liegt im südlichen Teil der Insel – nur einen Katzensprung vom Bahnhof, dem Ortszentrum und dem Surfstrand entfernt. Vergangenes Jahr haben die Bewohner das Reihenhaus komplett renoviert. Und es ist der reinste Interior-Traum!

Erst in die Sauna – und dann ab auf die chilligen Lounge-Sessel

Helle Möbel im modernen Landhaus-Stil, flauschige Felle und Lounge-Sessel, viel Glas und Holz machen das Haus irre gemütlich. Das Deichhaus hat mit drei Schlafzimmern und drei Bädern Platz für zwei Familien mit Kindern bzw. eine große Familie. Unterm Dach gibt’s eine wunderschöne Sauna mit Blick auf den Deich und die Pferdekoppel! Unser kleiner Mann war sogar ein paar Minuten nackidei drin und fand’s super. Waschmaschine und Geschirrspüler sind ebenfalls im Haus vorhanden.

Das Beste aber ist der riesige Garten, den sich die Reihenhäuser teilen. Wir hatten das Glück, den Garten ganz allein für uns zu haben. Aber auch wenn alle Häuser belegt und viele Kinder da sind, ist es bestimmt super toll für die Kleinen.

Die riesige Rasenfläche hinter dem Haus

Außerdem hat das Deichhaus eine große Südterrasse, auf der wir in der Nachmittagssonne unseren Kuchen gegessen und die Radfahrer auf dem Deich gezählt haben. Und es gibt einen großen Schuppen, in dem ihr Bollerwagen, Kinderwagen und Fahrräder unterstellen könnt.

Zu Fuß lauft ihr vom Deichhaus in den Ort etwa fünf Minuten. Es sei denn, ihr habt so wie wir ein Kleinkind, das den Bollerwagen permanent selbst ziehen will. Dann dauert es entsprechend länger. In der Hauptstraße – der Zedeliusstraße – gibt es alles, was man für den täglichen Bedarf braucht. Kleine Supermärkte, einen Rossmann, Eisdielen, Restaurants und Fahrradverleihe. Tipp: unbedingt im Café Pudding Kuchen essen! Das Traditionscafé, das hoch oben am Ende der Zedeliusstraße mit Blick auf die Nordsee thront, gibt es seit 1949.

Familienurlaub auf Wangerooge: Nur wir und das Meer. Und ein paar Verrückte, die im September in die Nordsee springen.

Nachmittags sind wir oft am Strand spazieren gegangen. Unten am Wasser ließ sich der Bollerwagen gut ziehen, so dass Jonah darin mittags vom Tosen der Wellen in den Schlaf geschaukelt wurde. Und danach ging’s auf den Spielplatz direkt am Strand!

Der Spielplatz am Strand ist das Highlight bei einem Familienurlaub auf Wangerooge!

Oben an der Promenade gibt es mit dem Digger’s und dem Surfcafé sehr chillige Beach-Bars. Und vor dem Aparthotel Anna Düne (sehr schöne Ferienwohnungen!) steht ein Cocktail-Truck, an dem ihr sogar alkoholfreien Aperol Spritz bekommt.

Was ihr sonst auf Wangerooge unternehmen könnt? Fahrradtour und Wattwanderung, einen Abstecher mit dem Schiff zur Nachbarinsel Spiekeroog, eine Tour zu den Seehundbänken oder eine Fahrt auf einem Krabbenkutter. Eigentlich stand auch ein Besuch im Erlebnisbad auf unserer Liste, aber das hatte coronabedingt leider noch geschlossen. Und unbedingt zum Oststrand radeln! Der ist herrlich breit, und mit Glück seid ihr da ganz allein. Aber da es auf Wangerooge ja alles keine Entfernungen sind, könnt ihr auch vom Café Pudding am Hauptstrand in 20 Minuten zum Oststrand laufen.

Good to know: Wangerooge ist kurpflichtig. Den Beitrag (je nach Saison zwischen 1,60 und 3,50 Euro am Tag) könnt ihr in der Kurverwaltung zahlen. Wir wussten das natürlich nicht, wurden bei der Ankunft auf dem Festland kontrolliert und mussten – wie übrigens jeder zweite Touri – schön nachzahlen.

Tut Mami Seele gut, weil: es einfach mal keine Autos gibt. Keine Hektik. Nur Ruhe, das Meer und den Deich.

Preise im Deichhaus: ab 120 Euro pro Nacht

Laura von Mamiful

Hier ist es auch schön:

New Wave auf Norderney

The Villas auf Fehmarn

Killiehuntly Cottages in Schottland

Brügge mit Kleinkind

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