Mom der Woche

Saskia Brecht von @mamiplatz

21. Dezember 2023
Saskia Brecht

Diese Woche ist Saskia Brecht unsere Mom der Woche. Die 37-Jährige ist Mama zweier Jungs, lebt mit ihrer Familie in einem alten, umgebauten Schulhaus in Bayern und lässt uns auf ihrem Account @mamiplatz authentisch an ihrem Familienleben teilhaben. Schön, dass du dabei bist, Saskia!

Erzähl mal: Wie bist du zu Insta gekommen?

Saskia Brecht: Ich bin Redakteurin und habe viele Jahre beim TV gearbeitet. Als ich in Elternzeit war, fing ich mit einem Blog in Berlin an. Irgendwann kam Instagram dazu, und es gefiel mir, dass es so viele Parallelen zu meinem Redakteurinnen-Job hat (Konzepte und Texte schreiben, Marketing, drehen, fotografieren und schneiden). Schöne Fotos, Videos mit guten und lustigen Texten und in den Stories die Realität: Das macht meinen Account aus. Kabbeln mit dem Mann, Chaos mit den Kids, Gedanken und Geschichten, wenn es mal nicht so läuft.

Was hat dich dazu bewogen, deinen Job als TV-Redakteurin an den Nagel zu hängen?

Tatsächlich das Zeitmanagement. Teilzeitkraft in meinem alten Job bedeutete, dass man nur den spaßbefreiten Teil macht und nicht mehr mit auf Drehs geht. Vormittags Büro, nachmittags Halligalli mit den Kids und nachts Instagram. Irgendwann konnte ich nicht mehr und musste mich entscheiden.

Du bist aus Berlin aufs Land nach Bayern gezogen. Wie kam es zu dem Entschluss?

Ich bin ein Münchner Kindl, das für die Liebe damals nach Berlin gezogen ist. Vor sechs Jahren sind wir dann mit meinem Mann, einem Kind, einem Hund (spanischer Straßenhund mit Sprachdiskrepanzen) und schwanger von Berlin nach München in meine alte Heimat gezogen (OMA-JOKER). Vom bunten Hauptstadtleben im hippen Neukölln, zum Leben auf dem Bauernhof bzw. in einem alten Schulhaus von 1900. Bereut habe ich es nicht, aber ich vermisse die Stadt sehr!

Wie sieht ein typischer Tag bei euch aus?

Um 06:15 aufstehen, Brotboxen machen, Kids fertig machen, Kids wegbringen, mit dem Hund gehen. Um 09:00 sitze ich an meinem Schreibtisch. Bearbeite Content, schreibe für den Blog, für Insta oder für Online-Artikel , schneide Videos und Imagefilme, mache Orga-Kram oder muss auf einen Termin oder Event. Ein paar mal im Jahr übernehme ich noch TV-Drehs wie früher. Um 13 Uhr mit dem Hund gehen. Um 14 Uhr Kids abholen. Nachmittags stehen die Hobbies der Jungs an, Haushalt, Verabredungen usw. Um 19 Uhr gibt’s Abendessen. Um 20 Uhr gehen die Kids ins Bett. Um 21 Uhr arbeite ich noch, mache den Haushalt oder schaue eine Serie. Um 22 Uhr falle ich ins Bett.

Da sowohl mein Mann, als auch ich keine geregelten Arbeitszeiten und -Tage haben, sieht aber auch nicht jeder Tag gleich aus. Pläne werden bei uns auch oft spontan über den Haufen geworfen.

Wie teilst du dir mit deinem Mann die Kinderbetreuung auf, und wie organisiert ihr euch im Alltag?

Bei uns gibt es nur 50:50 oder 0, hahah. Wenn mein Mann zu Hause ist, teilen wir alle Aufgaben fair auf. Das ist fies, weil ich mich dann an den Support gewöhne. Wenn er dann mal wieder zwei Wochen auf einem Dreh ist (er ist Kameramann), bleibt alles an mir hängen. Daher auch der Oma-Joker.

Saskia Brecht Mamiplatz

Was gab es bei euch heute Morgen zum Frühstück?

Alle außer mir sind leider nicht so die Frühstücker. Heute Morgen gab es für mich drei Kaffee. Kind 1 hat einmal vom Toast abgebissen. Kind 2 hatte Müsli, von dem ich dann die aufgeweichten Reste noch inhaliert habe, bevor wir zum Bus gerannt sind.

Wovon brauchst du gerade mehr? Und wovon weniger?

Der November und Dezember sind bei uns immer Horror, weil die ganze Familie in der Zeit Geburtstag hat. Kombiniert mit dem ganzen Advents-/Nikolaus-/ Weihnachtsstress bin ich im Januar meist pleite und nervlich gut ausgelastet. Also mehr Schlaf, mehr Me-Time und weniger To Dos.

Welchen SOS-Tipp hast du für Mamis in einer Stresssituation?

Wein, Mama anrufen, Badewanne, heulen.

Haha, wahrscheinlich nicht die Antwort die du wolltest. Aber manchmal hilft nur das. Ansonsten versuche ich mir Inseln zu schaffen. Ein Date mit der besten Freundin, einfach mal in die Stadt zum Bummeln, eine Massage oder Pediküre gönnen, die Familie darum bitten, einen Sonntagmorgen liegenbleiben zu dürfen oder einfach Urlaub buchen.

Ich mache mir unglaublich gerne To Do-Listen, wo dann so viel drauf steht, dass es für eine ganze Woche und nicht nur für einen Tag reichen würde. Das Ende vom Lied: Ich bin gefrustet, weil ich vielleicht gerade mal drei Punkte erledigt habe.

ALSO: entweder weniger aufschreiben an To Dos für den Tag oder tatsächlich ALLES aufschreiben. Meist muss man ja so vieles und Zeitaufwändiges machen (Wäsche, aufräumen, Hose flicken, duschen,…) was gar nicht auf der To Do-Loste seht, aber trotzdem gemacht werden muss und Zeit kostet.

Wann hast du zuletzt etwas zum ersten Mal gemacht?

In den Herbstferien, als wir rückwärts einen Felsen runtergeklettert sind. Irres Gefühl, dem Guide zu 100% zu vertrauen und „loszulassen“.

Was macht dich zu einer guten Freundin?

Ich denke, ich kann gut zuhören. Ich mache gerne Freuden und bin nicht nachtragend oder erwartungsvoll. Du kannst dich Monate nicht bei mir melden, und wenn wir uns wieder sehen, dann ist es, als wäre da nie ein Break gewesen.

Dein Lieblings-Podcast / deine Lieblingsserie?

Für Podcasts fehlt mir leider oft die Zeit. Man bekommt ja eh schon so viel Input und ist so reizüberflutet, dass ich noch nie so der Podcast-Fan war.

Ich schaue gerne Krimis oder Serien/Filme über die man noch ein bisschen länger nachdenken muss. Das Thema muss mich catchen. Zuletzt z. B. die Frau mit ihrem Baby im Schiffscontainer oder die zwei Freundinnen auf dem Funkturm (beides keine super Filme, aber ich habe länger drüber nachdenken müssen).

Welches Buch liegt gerade auf deinem Nachttisch?

„Das Ich im Du“ von meiner Freundin Tanja Roos und ihrem Mann. Man sollte nämlich seine Beziehung nie für selbstverständlich sehen (passiert mir aber oft genug).

Welches Getränk bestellst du in einer Bar?

Ich trinke gerne Weinschorle, Mojito oder Aperol Spritz.

Wie bleibt man glücklich – nicht nur als Eltern, sondern auch als Paar?

Regelmäßig emotionale Up-Dates geben und gemeinsam Sinnloses tun oder einfach mal wieder quatschen. Toll ist natürlich auch mal ein bis zwei Nächte abhauen, wenn möglich.

Was würdest du gerne besser können?

Ich hätte gerne ein besseres Zeitmanagement.

Welche Werte möchtest du deinen Kindern vermitteln?

Respekt. Wertschätzung. Liebe.

Einer deiner Lieblingsplätze, den andere Mamis unbedingt sehen sollten?

Ufff, das ist schwer. Es gibt nicht den einen Lieblingsplatz. Aber im Sommer, früh morgens, wenn man die Kids weggebracht hat, eine Runde am See sitzen oder spazieren mag ich sehr.

Wohin möchtest du als nächstes reisen? Und wohin mal ganz allein?

Ohhhhh, die Liste ist sehr lang. Wir haben ja nur noch die Ferienzeiten zum Reisen, und das stresst mich sehr, weil dann alles viel teurer und nicht mehr verfügbar ist. Aber 2024 steht auf jeden Fall noch mal Kapstadt auf der Liste und bestimmt noch das ein oder andere Ziel mehr.

An welchen Urlaub denkst du mit Wehmut zurück?

Alle! Aber mir sind Lanzarote, Kapstadt, Bali und der Oman sehr prägnant im Kopf geblieben.

Auf was freust du dich gerade am meisten?

Wenn die ganzen To Dos der Vorweihnachtszeit hinter mir liegen. Bei uns hat aktuell jeder Geburtstag und das, kombiniert mit dem Weihnachtsstress UND dem Wetter da draußen (folglich diverse Krankheiten diverser Familienmitglieder), kickt mich jedes Jahr.

Fotos: Tina Seidel

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