Mom der Woche

Laura von Willkommen bei den Wues

19. November 2023
Willkommen bei den Wues

Diese Woche ist Laura von @willkommen_bei_den_wues unsere Mom der Woche. Früher arbeitete die 38-Jährige als Fernsehredakteurin und -autorin und lernte dort auch ihren heutigen Mann Patrick kennen. Mittlerweile ist Laura Content Creatorin ihres sehr erfolgreichen Interior-/Familien-Instagramkanals @willkommen_bei_den_wues und hat einen eigenen Blog.

Doch das ist nicht Lauras einziges Standbein: 2022 hat sie eine Ausbildung zur Powerful Woman Trainerin abgeschlossen. Denn Laura liebt es, Frauen zu bestärken, ihren Weg zu gehen und an sich zu glauben. Kreativität ist ihr dabei besonders wichtig. Daher hat sie mit ihrem Mann Patrick einen Ort für kreative Workshops in Köln geschaffen (von Blumenkränzen über Aquarellmalerei bis hin zu Handlettering). Laura hat zwei eigene Kinder (5 und 9 Jahre) und ein Bonuskind (14 Jahre) und lebt mit ihrer Familie in einem sanierten Vierkanthof im Speckgürtel von Köln.

Erzähl mal: Warum machst du, was du machst?

Ertappt! Das ist nämlich genau die Frage, auf die ich nie eine konkrete Antwort weiß, wenn ich in Gesprächen danach gefragt werde. Neulich im Powerful Business Woman Workshop, den ich zusammen mit Tini Busch online gebe und in dem wir Frauen in die Selbstständigkeit begleiten, kam genau dieses Thema auch auf. Und da dachte ich, eine schöne Antwort wäre: „Ich bin beruflich Multitalent!“. Wie klingt das? Ja, ich weiß, es ist nicht sehr konkret, aber in meinem Kopf sind so viele Ideen und Dinge, die ich alle gerne noch beruflich umsetzen möchte, dass ich manchmal gar nicht weiß, wie ich sie sammeln soll. Lange habe ich es als Schwäche empfunden, dass ich so „sprunghaft“ bin. Mittlerweile sehe ich es als Gabe. Denn ich kann mich immer wieder für neue Themen begeistern, bin eine absolute Pragmatikerin und packe die Dinge an, für die ich brenne. Ich lege mich nicht fest, was ich beruflich sein will, hatte nie einen Fokus auf „Karriere“ und gehe den ständigen Weg der Veränderung. Ich lasse mich davon leiten, wie ich mich fühlen möchte, wenn ich beruflich Erfüllung erlebe und folge meiner Intuition. Und ich glaube, dass es ganz, ganz vielen Frauen da draußen so geht und möchte denjenigen, die sich angesprochen fühlen, sagen: „Es ist toll, dass ihr so seid! Verlasst` eure Komfortzone und die alten Glaubenssätze. Es tut so gut!“

Momentan habe ich also mehrere berufliche Säulen, die sich zum Glück wunderbar miteinander verbinden lassen und mir ein freies, unabhängiges Leben ermöglichen. Zumindest in meiner Definition davon! Einerseits habe ich mit meinem Mann Patrick Anfang 2023 das creative hideaway gegründet. Es ist eine charmante Altbau-Location im Herzen von Köln, in der wir verschiedene kreative Workshops wie zum Beispiel Flaschengarten- und Blumenkranz-Kreieren, aber auch Coaching-Seminare anbieten. Mir ist es besonders wichtig, dass Frauen sich gegenseitig unterstützen, wertschätzen und auf Augenhöhe begegnen. Deshalb sind meine „Powerful Woman“-Workshops genau das, was ich am allerliebsten mache. An diesen Wochenenden kommen Frauen zusammen, die sich vorher nicht kannten und die sich nach dem Wochenende kaum vorstellen können, wieder auseinander zu gehen. Wir nehmen uns Raum und Zeit für einander, reden ehrlich über Wünsche und Träume und machen Übungen, um Dankbarkeit und Leichtigkeit (zurück) zu gewinnen. Es ist immer eine wundervoller Restart in den Alltag. Auch für mich.

Andererseits bin ich auf Instagram sehr aktiv und nehme dort meine Follower*innen mit durch unseren Alltag. Ich freue mich immer riesig über den wertschätzenden Austausch mit meiner Community und die vielen Kontakte, die ich über diese App schon knüpfen und im „echten“ Leben erleben durfte. Ich zeige viele Einrichtungsideen, denn auch das gehört zu einem unserer größten Leidenschaften: schönes, gemütliches, nachhaltiges Wohnen!

Wie sieht ein typischer Tag bei euch aus?

Meine Woche ist relativ bunt und unstrukturiert. Dadurch, dass ich ein sehr intuitiver Mensch bin, versuche ich, nicht so viele Dinge zu planen und meinen Kalender für meine Kreativität freizuhalten. Einerseits tut mir das gut, andererseits würde mir etwas mehr Struktur manchmal auch nicht schaden. Wenn die Kinder morgens aus dem Haus sind, versuche ich nach Möglichkeit mit einer Freundin durch den Wald zu walken oder mich etwas zu bewegen. Danach sieht mein Alltag sehr unterschiedlich aus. An einigen Tagen fahren Patrick und ich gemeinsam ins creative hideaway, an anderen Tagen bleibe ich zu Hause und arbeite von dort aus, gebe Workshops oder Einzelcoachings online oder treffe mich zum Brainstormen mit Freundinnen aka. Kolleginnen. Oft bereite ich in dieser Zeit auch Kooperationen für Instagram vor oder überlege mir, welche Themen ich dort zeigen möchte. Meistens kann ich meine persönlichen Gedanken und Gefühle nicht ganz von dieser Plattform trennen und kommuniziere dann auch klar, wenn es mir mal nicht gut geht oder ich psychisch mit einem bestimmten Thema beschäftigt bin. Einerseits denke ich, dass Abgrenzung wichtig ist, andererseits habe ich festgestellt, dass ich damit auch vielen Frauen helfe, die sich in ähnlichen Gefühlslagen bzw. dem Struggle von uns Mamas befinden. Den Austausch mag ich sehr.

Unsere Kinder sind dann nachmittags das Hauptthema und wir versuchen, so viel Zeit wie möglich, mit ihnen zu verbringen. An den Wochenenden unternehmen wir gerne etwas als Familie.

Wie teilst du dir mit deinem Mann die Kinderbetreuung auf und wie organisiert ihr euch im Alltag?  

Wir organisieren uns im Alltag sehr auf Augenhöhe und teilen uns die Kinderbetreuung auf bzw. machen viel gemeinsam. Da unsere eigenen Eltern aus verschiedenen Gründen nicht einsatzbereit sind, haben wir uns 2020 dafür entschieden ein Au-Pair Mädchen einzustellen. Mittlerweile ist unser viertes Au-Pair bei uns, damit wir auch die Randzeiten (unsere Workshops finden oftmals auch abends oder am Wochenende statt) abdecken können. Damit sind wir bislang sehr gut gefahren. Es entspannt die Situation und wir können hin und wieder Verantwortung abgeben. Ich sehe uns Eltern gern als die tragenden Säulen einer Familie. Wenn die Last nur auf einer Säule liegt, dann kann es sein, dass diese schneller einbricht. Natürlich kann sie auch durch andere Faktoren wie zu viel Stress auf der Arbeit, Trauer, etc. beschädigt werden. Es ist aus meiner Sicht wichtig, dass wir die Säulen so stabil halten, wie möglich und auch die Last gut aufteilen. Damit Patrick und ich als Eltern glücklich sind und wie als Säule stabil, brauchen wir immer wieder Zeit als Paar. Deshalb versuchen wir, 2-3x im Jahr eine Auszeit zu nehmen und eine Nacht in einem Hotel oder einer Ferienwohnung zu verbringen, zu wandern, zu wellnessen oder uns Städte anzusehen. Nur zu zweit.

Was gab es bei euch heute Morgen zum Frühstück?

Heute Morgen hat Patrick mit unserem Sohn, der heute keine Kita hat, Brötchen gekauft und wir haben gemeinsam gefrühstückt. Das war sehr schön, denn oft kommen wir nicht dazu, in Ruhe zu frühstücken. Tatsächlich bin ich eine Person, die morgens nicht gut essen kann. Meiner Tochter geht es genauso. Die Jungs hingegen frühstücken gerne lang und ausgiebig.

Könntest du eine Woche auf das Internet verzichten?

Eine Woche aufs Internet zu verzichten, würde mir guttun, aber auch schwerfallen. Da meine aktuelle berufliche Situation darauf aufgebaut ist, bin ich natürlich abhängig vom Internet. Ich versuche, mein Handy abends in der Küche zu lassen, um es zu laden und nicht mit ans Bett zu nehmen. Während ich dies schreibe, merke ich, dass ich das in den letzten Tagen vergessen habe. Also: ab heute bleibt das Handy also abends wieder in der Küche!

Ich denke tatsächlich in letzter Zeit darüber nach, ob ich nicht ein Instagram-Coaching anbiete, in denen ich nicht nur, wie aktuell, erkläre, wie die App funktioniert und was wichtig ist bei der Erstellung von Content, sondern auch, wie ich einen „gesunden Umgang“ damit pflegen kann. Ich grenze mich von Trends und Vorgaben nämlich sehr gerne ab und mache meist nur das, was mir auf dieser Social-Media-Plattform guttut und nicht, was von mir vielleicht „erwartet wird“ (oder ich denken könnte, was von mir erwartet wird). Mal sehen, vielleicht gibt es dazu bald mehr…

Was macht dein Zuhause zu deinem Zuhause?

Unser zu Hause ist für mich ein sehr besonderer Ort. Wir leben in einem sanierten Vierkanthof bzw. eine Einheit davon. Gekauft haben wir die Immobilie 2015. Damals war sie bereits saniert, allerdings in einem Zustand, der uns so nicht gefiel. Wir haben einiges renoviert, Wände versetzt und eine neue Küche angeschafft. In den acht Jahren, die wir nun hier leben, hat sich das Interior stetig verändert und wir lieben es, uns immer wieder neue Dinge einfallen zu lassen. Einrichtung ist für uns ein Prozess und wie das Leben flexibel wandelbar.

Was macht dich zu einer guten Freundin?

Ich glaube, dass ich eine sehr gute Zuhörerin bin und meine Freundinnen wissen, dass ich sie nicht bewerte. Trotzdem bin ich ehrlich und sage meine Meinung zu Themen. Egal was sie mir erzählen, es bleibt bei mir. Ich bin eine treue Freundin und die Menschen, die ich aus meinen verschiedenen Lebensabschnitten mitnehmen durfte, werden mich hoffentlich bis an mein Lebensende begleiten. Ich liebe es, Menschen miteinander zu verbinden und insbesondere Frauen zu unterstützen, sich so anzunehmen, wie sie sind.

In welchen Punkten gleichst du deiner Mutter?

Da meine Mutter in meiner Kindheit die wichtigste Person für mich war, habe ich mir natürlich einige Punkte von ihr abgeschaut. Ich glaube, ich bin durch sie ein sehr bodenständiger Mensch geworden, der andere nicht nach ihrem Aussehen, dem finanziellen Status oder der Karriere be- oder sogar verurteilt.

Dein Lieblings-Podcast / deine Lieblingsserie?

Mein Lieblings-Podcast ist natürlich mein eigener! Ich habe mit Patrick vor zwei Jahren einige Podcastfolgen aufgenommen. Er hatte dann aber keine Lust mehr und meine Übermotivation hat zu einem Streit geführt, daher haben wir es dann gelassen (ich muss innerlich gerade über diese Situation schmunzeln). Dieses Jahr habe ich begonnen, mit Tini Busch einen Podcast zu starten. In „Weiße Buntwäsche“ sprechen wir über unsere Gefühle und wie wir mit Situationen im Leben umgehen. Das alles aber locker und leicht und trotzdem mit einer gewissen Tiefe und vor allem sehr viel Nahbarkeit. Leider hat uns die Technik etwas im Stich gelassen, und die letzten Folgen waren vom Ton nicht besonders gut. Wir müssen uns dringend um einen Neustart kümmern.

Patrick und ich haben vor wenigen Tagen die letzte Folge der 2. Staffel von „The White Lotus“ gesehen. Eine richtig tolle Serie! Empfehlen kann ich auch „Big Little Lies“ und „Tage, die es nie gab“.

Welches Buch liegt gerade auf deinem Nachttisch?

Ich bin gerade beim letzten Buch der „Sieben Schwestern“-Reihe. Ich liebe leichte Unterhaltung und die Familiengeschichten, die in diesem Fall Lucinda Riley in ihren Romanen konstruiert.

Welches Getränk bestellst du in einer Bar?

Eigentlich immer einen Aperol Sprizz.

Was würdest du gerne besser können?

Schlittschuhfahren. Jedes Jahr gehen wir im Winter einmal in den Lentpark und ich muss immer meinen Sohn bitten, sich auf einen Pinguin zu setzen, damit ich mich auch aufs Eis traue. Jedes Jahr denke ich, ich möchte mir ein Training leisten, damit ich wenigstens etwas leichtfüßiger und angstfreier auf dem Eis bin, aber irgendwie vergesse ich es dann doch wieder.

Welche Werte möchtest du deinen Kindern vermitteln?

Ich glaube, wir vermitteln unseren Kindern sehr viel ohne es konkret zu definieren. Ob es „Werte“ sind, weiß ich nicht. Ich mag das Wort nicht so gerne. Es gibt wenig, was ich mehr liebe, als zu helfen. Als der Krieg in der Ukraine beispielsweise begann, haben wir nicht lang überlegt und schon ganz früh Mutter und Tochter bei uns aufgenommen, denen wir heute noch sehr nahestehen. Gemeinsam mit der Tochter, Tanya, konnten wir viele Familien und allein reisende Frauen in ein sicheres Heim auf Zeit hier in Deutschland vermitteln. Auch unsere Au-pairs sehe ich nicht als Angestellte, sondern als Familienmitglieder, denen wir einen Start in ein neues Leben ermöglichen. Auf Augenhöhe. All das erleben unsere Kinder in direkter Nähe mit. Menschlichkeit. Ich glaube, wir möchten, dass sie Menschlichkeit erleben und sich zu toleranten, empathischen und freiheitsliebenden Personen entwickeln, die aus einem Urvertrauen heraus wissen, dass sie richtig und wichtig sind und ihrer Intuition folgen dürfen. So wie wir es auch tun.

Einer deiner Lieblingsplätze, den andere Mamis unbedingt sehen sollten?

Der ist auf jeden Fall unser creative hideaway in Köln. Ich weiß, Eigenwerbung stinkt, aber es ist wirklich ein Ort, der so warm ist, wie eine herzliche Umarmung. Jede Mami darf sich Auszeiten gönnen, und bei uns ist das in den verschiedenen Workshops so gut möglich. Egal, ob eher mental oder kreativ.

Wohin möchtest du als nächstes reisen? Und wohin mal ganz allein?

Ich freue mich riesig, denn Ostern 2024 werden wir nach Südafrika reisen und den Kindern ein wunderschönes Land zeigen dürfen. Ich habe vor vielen Jahren mal ganz alleine eine Pferdesafari in Namibia gemacht und war so begeistert, dass ich unbedingt nochmal nach Afrika reisen möchte. Eigentlich hatten wir uns vorgenommen, dass wir dieses Jahr über Weihnachten und Silvester mal nicht zu Hause sind und in den Bergen fern von Weihnachtsmenü kochen und Haus aufräumen verbringen werden. Für die Reise nach Südafrika, aus Kostengründen und wegen familiärer Umstände haben wir uns nun aber dagegen entschieden.

Ich bin kein Mensch der gerne alleine ist. Ich würde es immer bevorzugen, mit Patrick ein Paarwochenende zu verbringen, als ganz allein eine kleine Reise zu machen.

An welchen Urlaub denkst du mit Wehmut zurück?

Ich kann auf jeden Fall sagen, an welchen Urlaub ich nicht mit Wehmut zurückdenke. Denn ich finde es wichtig, auch mal zu sagen, dass es Urlaube (oder allgemein Situationen im Leben) gibt, die für uns als Familie so gar nicht funktioniert haben… Das war eindeutig der diesjährige Campingurlaub in Südfrankreich. Unsere Tochter hatte es sich so gewünscht, campen zu gehen. Leider waren wir alle auf doch recht engem Raum etwas überfordert und haben beschlossen, dies erst wieder zu machen, wenn die Kids älter sind.

Hast du einen Traum, den du dir unbedingt noch erfüllen möchtest?

Eines Tages werde ich mir wieder ein Pferd zulegen.

Auf was freust du dich gerade am meisten?

Auf die Lasagne, die Patrick gerade zubereitet. Ich hab Hunger!

Vielen Dank, liebe Laura @willkommen_bei_den_wues, dass du dir die Zeit genommen hast!

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