In unserer Rubrik Mach’s Mamiful: Konflikte mit Kleinkindern friedlich lösen möchten wir euch dabei unterstützen, in Alltagssituationen mit kleinen Trotzköpfen die Nerven zu behalten und Konflikte mit Kleinkindern friedlich zu lösen. Natürlich gelingt es auch uns bei weitem nicht, immer ruhig zu bleiben. Aber wir glauben: Ein bisschen mehr „Om!“ würde der Welt ganz gut tun. Und lassen uns daher von entspannten Erziehungsansätzen aus der gewaltfreien Kommunikation inspirieren. An dieser Stelle noch ein Hörbuch-Tipp, dass uns beiden sehr gefallen und geholfen hat: Das gewünschteste Wunschkind aller Zeiten treibt mich in den Wahnsinn – Der entspannte Weg durch Trotzphasen von Danielle Graf und Katja Seide.
Situation:
Kind 1 zerstört auf dem Spielplatz scheinbar mutwillig die Sandkuchen von Kind 2. Mutter von Kind 1 befiehlt ihrem Kind lautstark, sich bei Kind 2 zu entschuldigen und droht damit, sonst sofort nach Hause zu gehen. Die Lage eskaliert: Kind 1 bekommt einen Schreianfall, der sich gewaschen hat.
Wie sich Konflikte mit Kleinkindern friedlicher lösen lassen:
Wie lassen sich solche Konflikte mit Kleinkindern nun friedlich lösen? Indem wir uns beim anderen Kind fürs eigene Kind entschuldigen – vor allem, wenn es noch klein ist. Denn Studien zeigen, dass sich Kinder erst ab etwa vier Jahren in andere Menschen hineinversetzen können. Kleineren Kindern fehlt es aufgrund ihrer mangelnden kognitiven Hirnreife schlicht noch an Empathiefähigkeit, weshalb wir von ihnen in diesem Alter auch noch keine Entschuldigung erwarten können. Was aber auf jeden Fall hilft: sich gemeinsam mit dem Kind entschuldigen, denn so lernt es aus Situationen wie diesen.
Und dann? Sich ums eigene Kind kümmern. Hinknien, Blick- und Körperkontakt aufnehmen, ruhig und freundlich sprechen und herausfinden, warum es tut, was es tut.
Weniger aufs Verhalten, mehr aufs Bedürfnis dahinter schauen.
Denn jedes Verhalten hat einen Grund – das ist doch bei uns Erwachsenen auch nicht anders. Ist es sauer, weil ich kurz vorher gesagt habe, dass es heute kein Eis mehr gibt? Oder weil es auch gern so schönes Sandspielzeug wie Kind 2 hätte?
Dann das Kind begleiten. Seine Gefühle in Worte fassen. Signalisieren, dass man es versteht. Dass anderen aber auf keinen Fall wehgetan werden darf. Es aus der Situation herausnehmen und gemeinsam eine Lösung finden: „Komm, du zeigst mir, wie hoch du schaukeln kannst.“ Oder: „Ich sehe, dass du sauer bist, weil du noch ein Eis wolltest. Weißt du was: Wir machen zu Hause einfach selber Eis aus gefrorenen Früchten.“
Foto: Markus Spiske on Unsplash
No Comments