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Neuer Liebling: Nido Fun Furniture

5. Oktober 2022
Schaukel Baby Kleindkind

Irgendwann hat es Stella Buggenthin einfach gereicht. Die Produktdesignerin hatte bereits für verschiedene Marken gearbeitet. „Dabei habe ich immer wieder feststellen müssen, wie Hersteller produzieren lassen“, erinnert sie sich. „Billige, kurzlebige Materialien aus weder sozial verträglicher noch ökologisch nachhaltiger Produktion.“ Eines Tages entschied sie sich schließlich, es anders zu machen. Und gründete Nido Fun Furniture. Nachhaltig, fair produzierte Kindermöbel, die mitwachsen und Gutes tun. „Ich wollte weg von schnelllebiger Massenware hin zu langlebigen, sozial und ökologisch produzierten Lieblingsstücken“, erklärt Stella.

Neben der nachhaltigen Produktion geht es ihr vor allem um einen sozialen Mehrwert. Mit jedem verkauften Produkt unterstützt sie eine Organisation, die die Bildung von Kindern in den Townships Südafrikas fördert. Das erste Produkt ist Flip, eine mitwachsende Kinderschaukel, die in drei Farbvarianten zu haben ist. Durch ihre abnehmbare Rückenlehne, lässt sie sich von einer Kleinkindschaukel in eine Jugendschaukel verwandeln und ist somit von etwa 8 Monate bis mindestens 13 Jahre nutzbar! Und warum ausgerechnet eine Schaukel? „Weil ich selbst sehr gerne schaukle und finde, dass wir alle wieder mehr Kind sein sollten“, lacht Stella. Sehr sympathisch! Mehr zu Flip, Nido und Stella erfahrt ihr im Interview.

Erzähl mal: Was genau ist Nido Fun Furniture?

Nido ist ein Label für nachhaltige (Kinder)-Möbel bzw. Möbel, die Spaß machen sollen. Die Produkte werden fair und nachhaltig in Deutschland produziert und sollen maximal lange Freude bereiten. So ist z. B. die Kinderschaukel Flip mitwachsend und kann von 8 Monaten bis 13 Jahren genutzt werden. Nach und nach sollen immer mehr Produkte entwickelt werden, die möglichst lange nutzbar sind, am besten generationsübergreifend. Denn nicht nur die Produktion und Materialien sollten nachhaltig sein: Je länger ein Produkt genutzt wird, desto besser!

Wie läuft die Produktion ab?

Designt werden die Produkte von mir in Hamburg. Derzeit werden die Holzteile in einer kleinen Werkstatt in Bayern gefertigt und die Polster in einer inklusiven Werkstatt in Hamburg genäht. Die Hanfseile stammen ebenfalls von einem kleinen Hersteller aus Süddeutschland, der jedes Seil für Nido färbt und flechtet. Die Nachbearbeitung und Montage der Teile mache ich selbst – der schönste Teil meiner Arbeit, den ich mir nicht nehmen lasse!

Mit jedem verkauften Produkt unterstützt du Mon Coeur – eine Organisation, die die Bildung von Kindern in den Townships Südafrikas fördert. Warum hast du dich gerade für Mon Coeur entschieden?

Für mich ist Chancengleichheit ein sehr wichtiges Thema. Aus meiner Sicht sollte jeder Mensch das Recht und die Möglichkeit auf Bildung haben. Mon Coeur ermöglicht Kindern aus bildungsfernen Orten den Zugang zu Bildung und gibt ihnen damit perspektivisch die Möglichkeit, ein selbstbestimmtes Leben ohne Armut zu führen. Ich habe mir vor Ort selbst ein Bild von der Organisation machen können und habe gesehen, mit wie viel Liebe und Hingabe sie sich für diese Sache einsetzen und finde sie absolut unterstützenswert.

Welche Produkte hast du für die Zukunft geplant?

Als nächstes soll es eine Outdoor-Schaukel geben, die auch für Erwachsene nutzbar ist. Außerdem startet bald mein neuestes Projekt: Workshops, in denen selbst Möbel gebaut werden können. Auch Kindermöbel wie ein Hochstuhl oder ein Lernturm können da an einem Abend selbst gebaut werden. Noch vor Weihnachten geht’s los.

Wie finanzierst du dein „Baby“?

Tatsächlich nur durch Erspartes. Außerdem soll Nido langsam und ohne Investoren wachsen, so fließt erstmal jeder Gewinn wieder ins Unternehmen. Ich würde Neugründer:innen aber immer Gründungsfördergelder ans Herz legen. Das macht vieles leichter.

Was hat dich während des Gründungsprozesses am meisten überrascht?

Das 90% der Arbeit Marketing sind. Und dass man nie fertig ist, egal wie viel man arbeitet. Es gibt immer noch mehr, was man tun kann.

Was war der beste Tipp, den du bisher bekommen hast?

Ein Schritt nach dem anderen und nicht mit anderen vergleichen. Schwierig, aber wichtig, um durchzuhalten.

Was würdest du anderen Frauen raten, die gründen wollen?

Seid mutig! Holt euch Hilfe und gebt die Dinge ab, die andere besser können als ihr. Tut euch mit anderen zusammen. Sprecht mit Gleichgesinnten und denen, die schon weiter sind als ihr. Muss ich mir selbst auch immer wieder sagen.

Vielen Dank, liebe Stella, für das interessante Gespräch!

Fotos: Nido Fun Furniture

Weitere Gründerinnen-Stories:

Jessica Rolph von Lovevery

Géraldine Ulrichs von Xeem

Rachael Lainé von Salt-Water Sandals

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