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Zupfmassage: Schwanger­schaftsstreifen vorbeugen

17. April 2023
Schwangerschaftsstreifen vorbeugen Zupfmassage Anleitung

Schwangerschaftsstreifen? Können wir gerne drauf verzichten! Gastautorin Isabel von beauty-report.de erzählt euch heute, wie sie es geschafft, in der Schwangerschaft komplett frei von Schwangerschaftsstreifen zu bleiben. Das Geheimnis? Zupfmassage! Ihre Erfahrungen und die Technik, die sie angewendet hat, lest ihr hier.

Es gibt nicht einfach ein Wunderöl, dass eure Schwangerschaftsstreifen wegzaubert. Soweit so klar. Was vielen (und mir lange auch nicht) allerdings nicht klar war: Wir können Dehnungsstreifen tatsächlich mit einer speziellen Technik vorbeugen und – wie in meinem Fall – sogar ganz verhindern.

Sind Schwangerschaftsstreifen also eine reine Sache der Gene?

Ich mache Schluss mit diesem weit verbreiteten Mythos und zeige euch, wie ich mithilfe der Zupfmassage trotz „schlechter Gene“ komplett frei davon blieb. Meinen ganzen Erfahrungsbericht über Schwangerschaftsstreifen findet ihr auf beauty-report.de.

So gehts: Anleitung zur Zupfmassage

1.Einölen: Bevor es an die eigentliche Zupfmassage geht, ist es wichtig, den Bauch großzügig einzuölen. Vergesst dabei auch die Hüften nicht (hier bilden sich besonders häufig Dehnungsstreifen).

2. Haut zupfen: Los geht’s mit der eigentlichen Zupfmassage! Nehmt die Haut zwischen jeweils zwei Finger und zieht sie vom Körper weg. Auf diese Weise wird die Haut für das bevorstehende Wachstum vorgedehnt.

3. Wiederholen: Zupft die Haut auf diese Weise in Reihen von unten nach oben und von links nach rechts. Wiederholt den ganzen Vorgang anschließend noch mindestens zwei Mal.

4. Gespreizte Finger: Jetzt könnt ihr gerne noch mal etwas Öl nachlegen. Der Bauch sollte zu jedem Zeitpunkt schön „rutschig“ sein. Bereit? Dann knetet die Haut nun mit gespreizten Fingern durch. Auf diese Weise wird der Bauch noch mal anders gedehnt.

5.Letzte Details: Es gibt bestimmte Stellen, an welchen typischerweise Dehnungsstreifen in einer Schwangerschaft entstehen. Das sind in dieser Region die Hüfte und rund um den Bauchnabel. Knetet diese Stellen nochmals mit besonderer Aufmerksamkeit durch. Für die Region um den Bauchnabel könnt ihr auch nur einen Zeigefinger nehmen.

Das könnt ihr außerdem tun

Damit die Zupfmassage ein Erfolg wird und ihr Schwangerschaftsstreifen möglichst effektiv vorbeugt, gibt es ein paar Dinge, die ihr unterstützend beachten könnt.

  • Zupft und knetet den Bauch täglich mindestens für 15 Minuten. Es geht hier nicht darum, den Bauch einfach schnell einzuölen, sondern ihn ausgiebig zu massieren. Gönnt euch diese Entspannungszeit.
  • Es gibt keine Ausnahmen. Keine Uhrzeit und kein Müdigkeitszustand konnten mich davon abhalten, abends noch meinen Bauch zu massieren. Dran bleiben ist hier alles!
  • Öl allein reicht nicht, um die Haut zu pflegen. Ihr solltet darauf achten, dass die Haut immer auch von außen mit Feuchtigkeit versorgt ist. Ich habe mich zusätzlich jeden Morgen mit einer feuchtigkeitsspendenden Bodylotion eingecremt. Wenn ihr anschließend noch eine Massage einbaut, umso besser! Bei einem spannenden oder juckenden Bauch könnt ihr ihn gerne auch zwischendurch eincremen.
  • Viel Wasser trinken. Eine hydrierte Haut ist sehr wichtig, wenn ihr Dehnungsstreifen vorbeugen möchtet. Ich habe in meiner Schwangerschaft täglich bis zu sechs Liter getrunken. Heftig oder?!
  • Euch gesund ernähren. Das bedeutet hier vor allem vitamin- und mineralstoffreich. So ist die Haut mit allem versorgt, was sie braucht (und dem Kind schadet es natürlich auch nicht).

Was ihr nicht tun solltet

Natürlich gibt es auch Dinge, die dem Erfolg der Zupfmassage im Wege stehen können. Kommen wir also zu den Dingen, die ihr in der Schwangerschaft nicht tun solltet.

  1. Verwendet keine „straffenden“ Bodylotions. Ziel ist ja das genaue Gegenteil: Wir wollen die Haut dabei unterstützen, sich langsam zu dehnen, anstatt sich zu straffen, sprich zusammenzuziehen.
  2. Egal wie sehr es juckt: Lieber nicht den Bauch kratzen. Verwendet zur Linderung des Juckreizes lieber eine Bodylotion (gerne auch aus dem Kühlschrank).
  3. Fangt nicht zu spät an. Je früher ihr in der Schwangerschaft mit dem „Training“ anfangt, desto besser. Ich habe schon ab der 8. Schwangerschaftswoche angefangen, meinen Bauch mit der Zupfmassage vorzudehnen.
  4. Und der vielleicht wichtigste Tipp: Macht euch nicht verrückt, wenn doch der eine oder andere Schwangerschaftsstreifen entsteht. Das ist völlig normal!

Erfahrungsbericht: Das hat mir gegen Schwangerschaftsstreifen geholfen

Dehnungsstreifen sind etwas ganz Normales und nichts, wofür wir uns schämen müssten. Ganz im Gegenteil: Ich finde sogar, dass Dehnungsstreifen eine Geschichte erzählen und ästhetisch sein können.

Bis ich zu dieser Ansicht kam, hat es aber ganz schön gedauert. Und deshalb kann ich auch verstehen, wenn nicht jede Frau mit sich zufrieden ist, wenn auf der Haut Narben entstehen. Tatsächlich könnt ihr aber bis zu einem gewissen Grad mitentscheiden, ob oder zumindest wie intensiv ihr während der Schwangerschaft Dehnungsstreifen bekommt.

Das hat – entgegen dem allgemeinen Mythos – nichts mit guten oder schlechten Genen zu tun. Mir wurde immer wieder gesagt, dass ich „schlechte Gene“ habe. Ich habe am Ende meiner Schwangerschaft 26 Kilo mehr gewogen und mein Bauch blieb trotz allem komplett frei von Dehnungsstreifen. Mir hat vor allem eines geholfen: die Zupfmassage.

In diesem Reel erzähle ich euch mehr davon.

Inzwischen sieht mein Bauch fast wieder wie vor der Schwangerschaft aus. Er hat sich zurückgebildet, und kein einziger Dehnungsstreifen ist entstanden. Nur die Linea nigra zeigt noch, dass ich vor kurzem schwanger war.

Wir fragen Hautärztinnen: Funktioniert die Zupfmassage?

Okay jetzt mal Fakten auf den Tisch: Kann eine Zupfmassage tatsächlich gegen Dehnungsstreifen in der Schwangerschaft helfen? Wir haben zwei Hautärztinnen gefragt: Hatte ich reines Glück oder ist an der Massagetechnik wirklich was dran?

Dermatologin Dr. Miriam Rehbein hat die Beauty-Marke DOCTOR MI! gegründet. Sie sagt:

„In einem gewissen Prozentsatz können Massagen helfen, jedoch die Entstehung von Schwangerschaftsstreifen nicht verhindern. Wenn der Bauch während der Schwangerschaft nur sukzessive und wenig wachsen würde, dann würde die Haut in den meisten Fällen damit zurechtkommen und sich langsam mitdehnen. Das Problem ist jedoch, dass der Bauch schubweise wächst und durch diese Schübe die Elastizität der Fasern nicht reicht, wodurch die elastischen Fasern reißen. Und dieser Riss ist endgültig. Nichtsdestotrotz ist es sinnvoll, das Gewebe zur Unterstützung zu massieren.“

Und die Münchener Hautärztin Dr. Merle Schäfer ergänzt:

„Leider kann man die Entstehung der Dehnungsstreifen nicht verhindern. Wenn man seine Haut optimal auf die Beanspruchung „vorbereitet“, kann möglicherweise das Ausmaß der Narbenbildung etwas verringert werden. Das bedeutet, dass die Haut immer wieder leicht gedehnt/ gezupft werden sollte. Eine regelmäßige Massage ist dabei wichtig, damit auch die Unterhaut gut durchblutet wird. Regelmäßige Bewegung und Wechselduschen können ebenfalls durchblutungsfördernd sein. Natürlich ist eine gesunde Ernährung und ausreichend Flüssigkeitszufuhr grundsätzlich wichtig für eine gesunde Haut. Daher glaube ich durchaus, dass deine Technik während der Schwangerschaft optimal war und dich vor starker Narbenbildung verschont hat.“

Fazit

Ihr möchtet Schwangerschaftsstreifen vorbeugen? Dann kennt ihr jetzt die Technik, die mir trotz schlechtester Ausgangsbedingungen geholfen hat, einen narbenfreien Bauch zu behalten: die Zupfmassage. Entscheidet ihr euch für die tägliche Massage, sollte diese konsequent mindestens einmal täglich angewendet werden. Mir persönlich hat die Zupfmassage so gut geholfen, dass ich sie am liebsten mit der ganzen Welt teilen würde!

Wie die zwei Hautärztinnen schon ganz richtig gesagt haben: Es gibt keine Garantie gegen Dehnungsstreifen, aber bis zu einem gewissen Grad können Massagen helfen. Warum also nicht einfach versuchen?

Text: Isabel Weimer

Aufmacher: istockphoto

Fotos Massage: Isabel Weimer

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