Mom der Woche

Annik Milstein

1. Dezember 2021
Annik Milstein

Diese Woche ist Annik Milstein unsere Mom der Woche. Die 30-Jährige hat 2016 mit ihrem Lebensgefährten und einem gemeinsamen Schulfreund Schorlefranz gegründet – ein junger, hipper Online-Shop rund ums Thema Wein aus heimischem Anbau und im coolen Design. Kleiner Tipp aus aktuellem Anlass: Glühfranz. Ein herrlich leckerer Glühwein!

Jungunternehmerin Annik ist quasi die Allrounderin bei Schorlefranz: Im Marketing hält sie alle Fäden in der Hand, im Vertrieb jongliert sie mit Schorlekisten und Lieferterminen. Gleichzeitig managt sie noch ihr kleines Familienunternehmen zu Hause: Freund Dominic, Sohn Levi – und bald noch ein Baby, denn Annik ist hochschwanger.

Wir freuen uns, dass sie trotzdem die Zeit gefunden hat, uns ein paar Fragen zu beantworten.

Wie sieht ein typischer Tag aktuell bei dir aus? 

Meine Tage sind ziemlich organisiert und durchgetaktet: Aufstehen, Kaffee trinken, Levi fertig machen und in die Betreuung bringen. Anschließend ruft der Schreibtisch, und ich widme mich voll und ganz meiner zweiten Leidenschaft – unserem Unternehmen. Neben jeder Menge Meetings und Mails schreiben, stehen hier auch wahnsinnig viele organisatorische Aufgaben an, die ich versuche bis spätestens 18 Uhr zu stemmen, um dann noch so viel Zeit wie möglich mit meinem Kind zu verbringen. Sobald Levi im Bett ist, geht es tatsächlich nicht selten zurück an den Schreibtisch, um alles, was tagsüber liegen geblieben ist, abzuarbeiten.

Du bist Mama, Gründerin von „Schorlefranz“ und bekommst bald noch ein Baby. Wie bekommst du all das unter einen Hut?

Ehrlich gesagt weiß ich das selbst noch nicht ganz genau – aber erfahrungsgemäß spielt sich sowas dann doch recht schnell ein. Und ich bin ja auch nicht allein: Ich habe mit Dominic einen tollen Partner an meiner Seite, gute Freunde und auch unsere Eltern springen gern mal ein. Das Wichtigste ist und bleibt einfach, sich gut zu organisieren und zu strukturieren.

Wie kam es zu der Gründung von „Schorlefranz“?

Mein Partner und Mitgründer, Dominic, ist gelernter Winzer. Schon während seiner Ausbildung reifte in ihm die Idee, sein eigenes, innovatives Weingetränk zu kreieren – eines, das sich von allen anderen in Design und Geschmack abhebt. Auch unser Schulfreund Cornelius, der dritte Gründer im Bunde, und ich waren von der Idee begeistert und gaben sozusagen direkt unseren Senf dazu – das war die Geburtsstunde von „Schorlefranz“.

Findest du, dass sich Familienalltag und Kindererziehung als Selbstständige besser umsetzen lassen, als vergleichsweise als Angestellte?

Ich glaube beide Arbeitsmodelle haben diesbezüglich ihre Vor- und Nachteile. Natürlich ist man als Selbstständige:r irgendwie flexibler, kann sich seine Zeiten besser einteilen. Auf der anderen Seite ist die Verantwortung für das eigene Unternehmen auch nicht zu verachten, der Druck ist ungleich höher. Letztendlich kann ich aber zum Thema „angestellt sein“ nicht so viel sagen, denn das war ich bis jetzt tatsächlich noch nie.

Wie entspannst du im Alltag?

„Digital Detox“ lautet hier das Motto – zumindest versuche ich das. Heißt: Einfach mal das Handy ausmachen und zu Hause lassen, um mich voll und ganz meiner Familie bei langen Ausflügen in die Natur widmen zu können.

Was gab es bei euch heute Morgen zum Frühstück?

Frisches Obst ist ein tägliches Muss auf dem Frühstückstisch. Dabei legen wir viel Wert auf Saisonalität. Kaffee, frische Brötchen und Käse dürfen natürlich auch nicht fehlen.

Was machst du zu Essen, wenn du keine Lust hast, zu kochen?

Ich esse für mein Leben gerne Nudeln mit Pesto – aber auch zu einem bunten Rohkostteller sage ich nicht nein. Aber unter uns…ich muss zugeben, dass mein Freund eher derjenige bei uns ist, der am Herd steht und ganz wunderbare Dinge zaubert.

Was steht in diesem Moment ganz oben auf deiner To-Do-Liste?

Dieses Interview zu beantworten 😉 und mir genug Zeit für meinem Sohn zu nehmen. Levi hat immer Priorität und steht auf jeden Fall ganz oben auf meiner Liste. Außerdem organisiere, strukturiere und priorisiere ich aktuell die anstehenden Themen der nächsten Wochen.

Wovon brauchst du gerade eine Pause (abgesehen von Corona)?

Also wenn ich so an den Haushalt denke…da ist ja, insbesondere mit Kind immer was zu tun. Darauf könnte ich mal ganz gut verzichten.

Welche Herausforderung hast du zuletzt gemeistert?

Wir haben unser Team um einige Mitarbeiter aufgestockt. Das finde ich herausfordernd, denn die Personalsuche gestaltet sich oft schwieriger als gedacht. Wir legen großen Wert auf ein freundschaftliches und gleichzeitig konstruktives/produktives Miteinander – da ist es wichtig, schon im Bewerbungsprozess zu versuchen „richtig“ zu selektieren, um Enttäuschungen auf beiden Seiten so gut es geht vorzubeugen. Wir sind uns unserer Verantwortung als Arbeitgeber bewusst und wollen unseren neuen Teammitgliedern die bestmögliche Einarbeitung ermöglichen, um sie so schnell wie möglich in die Schorlefranz-Familie zu integrieren.

Welchen SOS-Tipp hast du für Mamis in einer Stresssituation?

Ommmmm… Abwarten und Wein trinken. Nein, im Ernst: tiefes Durchatmen und nach Möglichkeit versuchen, der Stresssituation für einen kurzen Moment den Rücken zu kehren, um etwas Abstand zu gewinnen. Mir gelingt das am besten an der frischen Luft. Und nach einem kleinen Spaziergang sieht so manche unlösbar anmutende Situation schon wieder ganz anders aus!

Wann hast du zuletzt etwas Neues gemacht oder gelernt?

Seit der Gründung von Schorlefranz eigentlich fast jeden Tag – das bringt die Gründung eines kleinen Unternehmens so mit sich und darüber bin ich sehr sehr happy.

Wofür hättest du gern mehr Zeit?

Für meine kleine Familie und manchmal auch für mich selbst.

Welche Podcasts hörst du regelmäßig?

Aktuell leider keinen. Aber ich habe sehr gerne „Baby got Business“ von Ann-Katrin Schmitz gehört.

Wie bleibt man glücklich – nicht nur als Eltern, sondern auch als Paar?

Gute Frage. Wir sind happy, wenn wir als Team gut funktionieren, sowohl beruflich, als auch privat und das haben wir in den letzten Jahren perfektioniert. Außerdem helfen kleine Rituale und Aufmerksamkeiten, wie z. B. Frühstück ans Bett bringen oder mal einen Blumenstrauß als Überraschung zu bekommen. Da wir auch zusammen gegründet haben, sprechen wir oft über unsere Firma, haben jedoch auch „Sperrzeiten“ eingerichtet und jeder von uns darf sagen, wenn man mal abends um 23 Uhr oder am Sonntag nicht mehr über Jobthemen sprechen möchte. Dann wird das einfach verschoben.

Was würdest du gerne besser können?

Mir fällt manchmal noch schwer, jemandem aus dem Team ein nicht so „gutes“ Feedback in der Rolle der „Chefin“ zu geben. Ich bin wirklich ein sehr harmonischer Mensch, möchte meine Mitarbeiter natürlich ununterbrochen mit Lob überschütten – die Realität ist natürlich aber auch mal eine andere und erfordert entsprechende Gespräche. Das ist sicher ein Lernprozess, in dem ich gerade mittendrin stecke. Außerdem würde ich, bezogen auf den Job, gern besser abschalten können. Das fällt mir extrem schwer, gerade, weil es gefühlt immer offene To Dos gibt. Aber: Nobody is perfect! Die Hauptsache ist doch, dass man an sich arbeitet, und das tue ich.

Welche Werte möchtest du deinen Kindern unbedingt vermitteln?

Offenheit, Verständnis und Respekt. Mir liegt es wirklich am Herzen, meinen Kindern vorzuleben und mitzugeben, dass sie eine eigene Meinung haben und diese auch äußern dürfen, sich aber gleichzeitig auch andere Sichtweisen anhören und diese respektieren/tolerieren.

Einer deiner Lieblingsplätze, den andere Mamis unbedingt sehen sollten?

Das ist vielleicht nichts, was andere Mütter unbedingt sehen müssen und können, aber wir haben direkt hinter unserer Wohnung ein riesiges Feld mit Pferden, Schafen und Kühen. Da gehen wir meistens hin, um Ruhe zu haben und neue Kraft zu schöpfen und, weil Dominic und ich da tatsächlich nochmal selbst zum Kind werden – zumindest für einen kurzen Moment.

Wohin möchtest du als nächstes reisen? Und wohin mal ganz allein?

Ich würde sehr gerne mal wieder nach Spanien reisen und einfach eine Woche lang nur am Strand sein. Alleine würde ich gerne mal wieder nach Barcelona – ich liebe diese Metropole, war mit Anfang 20 mehrere Male dort und hatte immer eine grandiose Zeit.

Was ist gerade das Beste an deinem Leben?

Dass ich und meine Familie gesund sind und ich mir meine (Arbeits)zeiten mehr oder weniger frei einteilen kann.

Wo siehst du dich nächstes Jahr um diese Zeit?

Hoffentlich immer noch da, wo ich gerade bin. Denn ich mache meinen Job super gerne und weiß die Vorzüge, die eine Selbstständigkeit mit sich bringt sehr zu schätzen. Was ich mir noch wünschen würde ist, dass sich unser Team weiter vergrößert und ich dadurch noch mehr Verantwortung trage. Und natürlich sind wir nicht mehr zu dritt, sondern zu viert. Die Vorfreude ist riesig!

Vielen Dank, liebe Annik, und alles Gute für dich, deine Familie und natürlich Schorlefranz!

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Claudia Weingärtner

Nina Kämpf

Alexa von Heyden

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