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Johanna: Darum war 2020 doch ganz schön

8. Januar 2021

Ähnlich wie Laura, empfand ich auch das Jahr 2020 nicht nur als schlecht. Eine Herausforderung in jedem Fall, aber wie sagt man immer so schön: Schlimmer geht’s immer. Da Laura schon einige Punkte aufgezählt hat, möchte ich euch nun noch meine 10 Gründe aufzählen, warum 2020 nicht so übel war.

Not macht erfinderisch

Das Jahr hat uns in vielerlei Hinsicht eingeschränkt. Zum Beispiel konnten wir nicht immer bei unserer Familie oder unseren Freunden sein, wenn wir es wollten oder es wichtig war. Aber dank digitaler Anbieter wie Zoom, FaceTime, Skype und Co. konnten wir immerhin mit ihnen in Kontakt bleiben. Und das nicht nur per Telefon. So konnte ich im Dezember zum Beispiel bei der Standesamtlichen Hochzeit meiner Freundin dabei sein. Ich und viele weitere Freunde waren via Zoom zugeschaltet. Das war so absurd und schön zugleich. Ich saß im Bett mit meinem Baby auf dem Schoß und wir haben zugeschaut, wie sich die Beiden das Ja-Wort gegeben haben. Einer von uns beiden hat sogar ein kleines Tränken verdrückt, aber ich sage nicht, wer es war.

Am Abend haben wir dann alle noch online miteinander angestoßen und etwas „gefeiert“. Es war eine absolut andere Hochzeit, aber ich war sehr sehr dankbar, so an Ihrem Tag dabei sein zu können.

Die Erde atmet auf

So schlimm diese ganze Corona-Geschichte für die Wirtschaft war, so schön war sie für die Umwelt. Weniger Abgase durch weniger Flüge und stillstehende Fabriken, weniger Müll vor Allem in Tourismushochburgen und in Venedig ist das Wasser wieder klar, sodass man Fische sehen kann, weil keine Kreuzfahrtschiffe mehr dort den Grund aufwirbeln. Langfristige Verbesserungen sind natürlich noch nicht abzusehen, aber allein die vielen Menschen, die mittlerweile aufs Fahrrad umgestiegen sind, aus Angst sich in den öffentlichen Verkehrsmitteln anzustecken, sind ein toller Anfang.

Support your Locals

Mir ist, wie vielen anderen Menschen, immer öfter bewusst geworden, wie wichtig es ist, lokale Geschäfte, familienbetriebene Restaurants oder Läden zu unterstützen. So haben wir regelmäßig bei verschiedenen Restaurants in unserem Umkreis Essen bestellt oder abgeholt oder Gutscheine zum verschenken gekauft. Selbst meinen Kaffee hole ich am liebsten in einer lokalen Rösterei. Es wäre doch toll, wenn dieses Bewusstsein bei uns allen hängen bleibt. Ein paar Ideen, wie du lokale Unternehmen noch unterstützen kannst, findest du HIER.

A star is born

Und zwar unser kleiner Star. Unsere zweite Tochter Julie kam im März, mitten im Lockdown zur Welt. Absolutes Highlight 2020 für uns, auch wenn alle Umstände seltsam und anders waren. Wir werden mit diesem verrücktem Jahr also auch immer die Geburt unserer Tochter verbinden und es deshalb in guter Erinnerung halten.

Mehr Zeit an der frischen Luft

Solange es möglich war, habe ich mich draußen mit Freunden verabredet. Meistens zum Spazieren gehen oder Kaffee trinken. Schon seit dem ersten Lockdown habe ich kaum noch Indoor-Verabredungen getroffen. Das ist manchmal schade und mühsam, aber die vielen Winterspaziergänge, die man ansonsten niemals gemacht hätte, waren auch ganz schön. So habe ich immerhin mindestes einmal die Woche den Kopf frei bekommen. Und wie happy werden wir alle sein, wenn wir irgendwann mal wieder draußen in der Sonne sitzen können um einen Kaffee mit der Freundin zu schlürfen.

Homeoffice im Trend

Ich arbeite als freiberufliche Fotoredakteurin (wenn ich nicht gerade in Elternzeit bin). Was noch vor ein paar Jahren undenkbar war ist Dank Corona nun endlich Alltag geworden. Das Homeoffice. Ich habe die Hoffnung, dass so auch die Rückkehr für viele Mütter in den Beruf erleichtert wird. Denn Mamas in Teilzeit im Homeoffice, waren in den meisten Verlagen bisher so selten, wie ein Kind das freiwillig die Zähne putzt.

Bewusstsein für die Kleinen Dinge

Hätte man jemals gedacht, dass einem so etwas mal fehlen könnte? Ein Treffen mit Freunden? Ein Kaffee mit der Nachbarin? Der Krabbelkurs mit den anderen Mamas oder ein Treffen mit der Familie? Alles war selbstverständlich. Jetzt ist es das nicht mehr. Allein wenn man täglich die Nachrichten schaut oder liest, ist man danach nachdenklich und viele Dinge haben mich auch ehrfürchtig gemacht. Ich denke das geht vielen Menschen so. Im besten Fall bleibt es bei den Menschen hängen, und wir wissen es ab nun viel mehr zu schätzen.

Ein Hoch auf das Kita-Personal

Ich mag unsere Kita und all die Erzieher, die sich um mein Kind kümmern und es mir tagtäglich unversehrt zurückgeben. Seit dem ersten Lockdown würde ich sie allerdings am Liebsten heilig sprechen. Was bitte für einen tollen Job machen diese Menschen? Sie beschäftigen sich 8 (ACHT) Stunden am Tag mit Kindern im Alter von 0-3 und zeigen ihnen, mit viel Ruhe und Geduld, wie man mit Besteck isst, sich die Strumpfhose anzieht oder die Fenster mit Farbe bekleckst. Seitdem wir hier monatelang für die Bespaßung der Großen zuständig waren, bin ich diesen Menschen noch viel viel dankbarer für ihre Arbeit.

Mama und Papa werden kreativ

Da man ja nun nicht mehr alles Kreative der Kita überlassen konnte, und ein Tag ja, wie gesagt, acht Stunden hat, mussten wir uns zu Hause auch einiges einfallen lassen, um diesen rum zu bekommen. Wir haben Fenster bemalt, ein Haus für Cari (ihre Puppe) aus einem überdimensionalen Karton gebaut und tagelang bemalt, mit Salzteig geknetet, Blätter gesammelt, Papier zerschnitten, gesungen, sortiert, gepuzzelt, gebastelt, getanzt und ganz viel Waffeln gebacken. In diesem Ausmaß hätten wir das ohne Corona wohl nie gemacht.

Mit Abstand die beste Regel

…ist auf jeden Fall die Abstandsregel. All meine Gebete wurden erhört, und niemand steht mehr an der Supermarktkasse hinter mir und atmet mir in den Nacken. Halleluja, dem gibt es nichts hinzuzufügen.

Meine Tochter (wird im März 3) sagte neulich zu mir „Ich weiß auch nicht, warum dieser Corona nicht weg geht“. Ja, dass wissen wir alle nicht, aber für 2021 sind wir echt guter Dinge!

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