Mom der Woche

Melanie Grunau – Projektmanagerin und Zwillingsmama

8. September 2020
Melanie Gronau

Melanie Grunau ist Mama von Zwillingen (2). Am liebsten verbringt sie ihre freie Zeit mit ihrer Familie auf dem Land und träumt von einem Haus an der See. Wenn sie nicht arbeitet oder mit ihren Kids die Spielplätze aufmischt, organisiert sie bereits das nächste Familien-oder Freundinnentreffen. Im Interview mit mamiful.de erzählt sie wie sie ihren Job als Project Managerin in der Hotellerie und den Familienalltag als Mutter unter einen Hut bekommt.

Wie sieht ein typischer Tag bei dir aus?

Unter der Woche stehen wir meist ohne Wecker gegen 06:30 Uhr auf. Frühstücken gemeinsam mit den Zwillingen, trinken 2 Schluck Kaffee und beginnen mit dem morgendlichen Anziehmarathon dh. Zähne putzen, waschen und anziehen, weglaufen, anziehen, weglaufen – das wiederholt sich das ein oder andere mal. Parallel dazu machen mein Mann und ich sich fertig für die Arbeit. Dann geht es ab in die Kita. Nach einer Verabschiedung und dem ritualisierten „Rausschubsen“ an der Kita, fahren wir ins Büro. Hier habe ich Projektmeetings, Telkos, arbeite an neuen Möglichkeiten im Vetrieb und versuche nicht allzu spät aus dem Büro zu kommen. Danach geht es direkt zur Kita zu meinem nächsten Anziehmarathon ?. Meist drehen wir dann eine Runde am Kanal und besuchen die Enten und Möven oder gehen auf den Spielplatz. Spätestens um 17:30 Uhr kommen wir nach Hause zum Lesen, Toben, Tanzen, Quatschen , während ich parallel versuche ein gesundes Abendessen zu zaubern. Dann kommt auch schon mein Mann nach Hause und wir essen zu viert am Tisch zu Abend. Das gemeinsame Essen ist uns super wichtig, aber auch nicht immer leicht. Danach wird noch etwas gekuschelt und meist auch getanzt bis wir ab 19:00 Uhr wieder mit Zähneputzen, Umziehen usw. loslegen. Gegen 20:15 Uhr schlafen die Kinder nach mindestens 5 Büchern, 1 Flasche Wasser und ganz viel Kuscheln ein. Wir manchmal gleich mit. Wenn wir tatsächlich wach bleiben, räumen wir gemeinsam auf, legen uns aufs Sofa und machen erstmal gar nichts oder eben nur Netflix & Chill. Irgendwie machen wir dann ab und zu zwischendurch noch die Wäsche, die Vorbereitungen für den nächsten Tag und sprechen uns ab. Meist nutze ich den Freitag oder wir gemeinsam das Wochenende für die größeren organisatorischen Dinge und das Aufräumen.

Was steht in diesem Moment ganz oben auf deiner To-Do-Liste?

Aussortieren, umräumen – das steht ständig auf der Liste und hört nie auf.

Wovon brauchst du gerade eine Pause?

Davon, dass ich mich regelmäßig mit anderen Mamas vergleiche und mir Kommentare zum Thema Schnuller abgewöhnen oder das Durchschlafen zu Herzen nehme.

Welche Herausforderung hast du zuletzt gemeistert?

Ich finde das Wort „Mutterschaft“ an sich ist jeden Tag eine riesige Herausforderung. Die Größte ist für mich wohl in den letzten Wochen gewesen, Job, Kinder und Partnerschaft zu vereinen. Hier sind wir auf einem guten Weg, aber täglich stellt es mich vor neue Herausforderungen. Wenn ich abends denke: „Heute war ich erfolgreich, eine gute Mutter und eine gute Partnerin“, dann habe ich wieder eine Herausforderung gemeistert.

Welchen SOS-Tipp hast du für Mamis in einer Stresssituation?

Ich sage mir oft: NEIN AUS LIEBE, wenn eines meiner Kinder einen Wutanfall hat, weil ich gerade nicht die Schuhe im Wohnzimmer anziehen möchte oder der Teller wegkommt, weil mit dem Brot geworfen wurde. Ich würde dann am Liebsten dem Kind alles geben nur um es nicht schreien zu hören. Wenn ich den Satz anwende und auch mal hart bleibe, lachen wir meist 2 Minuten später wieder gemeinsam und ich bin stolz, dass mir der Satz geholfen hat und meinem Kind nicht geschadet hat. Ansonsten hilft es tatsächlich ehrlich zu sich und den Freunden um einem herum zu sein. Mal sagen: Mir geht es schlecht, die Situation stresst mich gerade, irgendwie bin ich traurig usw. das sagen wir alle viel zu selten, denke ich. Und zu guter letzt: Morgen kannst du es besser machen!

Du hast verschlafen und die Wahl zwischen Frühstück und Make-up. Was tust du?

Eigentlich Frühstück, die Zeit mit den Kindern am Tisch geht vor. Wenn ich aber einen wichtigen Termin im Büro habe definitiv Make Up! 

Wann hast du zuletzt etwas Neues gemacht oder gelernt? Und was? 

Jeden Tag. Im Job lerne ich täglich dazu. Mit den Kindern lerne ich täglich dazu. Etwas außerhalb der Jobs „Mama und Beruf“ war glaube ich Nähen. Ich habe zu meinem Mann immer gesagt, wenn ich mal nähe musst Du Dich von mir trennen. Dann bin ich zu einem Mama Workshop mit meinen Pekip Mädels gegangen und siehe da ich habe eine Tasche für Brotzeiten genäht. Johanna hat sogar ein Beweisfoto an meinen Mann geschickt, aber er ist geblieben, war ja ein einmaliger Ausrutscher Schatz- versprochen ?.

Du hast einen freien Tag – was machst du?

Schlafen, Massage, Badewanne, Maniküre, Musik hören und Kaffee mit einer Freundin trinken. Ach ja: Und das Aussortieren steht ja immer noch auf der To Do Liste.

Welches Buch liegt zurzeit auf deinem Nachttisch? 

„Lebenswerk – Über das Mutterwerden“ von Rachel Cusk. Bin noch am Anfang. Es ist sehr hart geschrieben, ehrlich und auf den Punkt.

Wie bleibt man glücklich – nicht nur als Eltern, sondern auch als Paar?

Puh, das ist für mich nicht einfach, da auch wir viele Höhen und Tiefen haben. Ich glaube, dass man in den Tiefen nie aufhören sollte zu reden. Kommunikation ist das A und O. Sprachnachrichten haben uns oft gerettet, um Organisatorisches zu klären. Aber auch Schwäche zeigen. Wir waren nicht lange zusammen bevor die Zwillinge kamen, da hält man manches noch für sich, will stark sein. Das sollte man ablegen und immer an eine Zukunft glauben, egal wie hart es ist.

Was würdest du gerne besser können?

Ruhig bleiben. Ich bin sehr emotional und impulsiv.

Einer deiner Lieblingsplätze, den andere Mamis unbedingt sehen sollten?

Für einen Mädels-Trip empfehle ich Berlin mit Shopping und einem Besuch im ChenChe. Dort kann man im Hinterhof ganz versteckt einen wunderbaren Tee trinken und leckere Salate genießen. Eine Stunde dort kam mir wie eine Woche Urlaub vor.

Wohin möchtest du als nächstes reisen? Und wohin mal ganz allein?

Nach Lissabon. War auch schon in Planung für den Frühling, dann kam Corona. Also erstmal Nordsee und der Stadtpark in Hamburg  🙂 Alleine würde ich gerne nochmals nach New York – mit ganz viel Geld und Zeit, um in Ruhe Christmas Shopping zu betreiben. Ich war schon dort, aber es reizt mich sehr, es in der Weihnachtszeit zu erleben.

Was ist gerade das Beste an deinem Leben?

Wenn wir vier tanzend im Wohnzimmer rumspringen, das ist das Beste und Schönste.

Wo siehst du dich nächstes Jahr um diese Zeit?

Genau am gleichen Ort. Am liebsten mit dem Wissen, dass wir ein altes Landhaus an der See gekauft haben, in das wir unsere Zeit investieren können und in dem wir unsere Wochenenden und Urlaube am Meer verbringen werden. Noch ist nichts geplant, aber es ist unser Traum.

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Fotos: Johanna Both

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