Mom der Woche

Milka Loff Fernandes – Moderatorin, Designerin und Mädchenmama

22. September 2020
Milka loff fernandes

Milka (40) ist zweifache Mädels-Mama und lebt seit 2019 mit ihrem Mann und den Kindern in Amsterdam. Wenn sie nicht gerade mit ihren Mädels herumtollt, moderiert sie TV-Formate oder Veranstaltungen, entwirft Mode für ihr eigenes Label „Cabo by Milka“, nimmt Podcasts auf, treibt Sport oder beantwortet uns netterweise diese Fragen.

Wie sieht ein typischer Tag bei dir aus?

Nachdem ich die Kinder in die Schule gebracht habe, nehme ich mir immer ein wenig Zeit, um meine Gedanken zu ordnen und ggf. schnell eine Runde Sport zu machen. Danach setze ich mich an meinen Rechner und beginne zu arbeiten. Die wirklich unangenehmen Sachen mache ich zuerst, danach, das was Spaß macht. Am Nachmittag gegen 15 Uhr hole ich die Kinder von der Schule ab, und wir machen was zusammen. Je nach Wetterlage draußen oder drinnen. Hier in Amsterdam müssen die Kinder der Grundschule keine Hausaufgaben machen. Aber wenn es geht, versuche ich die Große doch ein wenig zum Lesen zu überreden. Ist das Wetter allerdings gerade mal sehr gut, ist mir doch lieber, sie spielen einfach draußen im Park oder auf dem Spielplatz – mit Freunden oder Fußball, Frisbee oder mit mir Fangen. Am Abend lesen wir dann eh gemeinsam vor dem Schlafen gehen noch ein Buch. Das soll ja auch schon helfen. Davor haben die Kinder natürlich noch zu Abend gegessen und deren persönliches Highlight des Tages genossen: Sie haben ihre Serien gestreamt. Nachdem sie im Bett sind, habe ich Me-Time. Manchmal verlängert sich auch nur einfach mein „Arbeitstag“. Z. B. wenn mir über den Tag noch gute Ideen gekommen sind, oder ich Interview-Fragen beantworten kann, wie diese hier. 

Eigentlich ziemlich normal. 

Du hast 2 Kinder, arbeitest als Moderatorin, hast dein eigenes Modelabel und treibst regelmäßig Sport. Wie schaffst du es, all diese Dinge unter einen Hut zu bekommen?

Gar nicht. Und nenn mir bitte jemanden, der das kann!  Das sind verschiedene Hüte. Und die setze ich mir auf, wenn ich sie brauche. Beispiel Moderation: Moderationsjobs sind zeitlich begrenzt. Da stelle ich mich und meine Familie drauf ein und während ich eine Moderation mache, kann ich so die Familie komplett ausblenden. In dem Moment lege ich die Verantwortung vertrauensvoll in andere Hände – natürlich in der Hoffnung, dass alles gut geht. Aber das tut es ja meistens. Sonst mache ich meine Arbeit ja meistens von zu Hause aus und das geht auch gut. Aber auch wenn ich kreativ arbeite, muss ich da einen Punkt hinter machen können, wenn die Kinder wieder im Haus sind. D. h. ich muss wenigstens etwas gezeichnet oder geschrieben haben. Irgendwas von meiner To-Do-Liste gestrichen haben, selbst wenn es eine kleine Sache ist… Auch wenn ich eigentlich mein eigener Boss bin, muss ich mir etwas zeigen am Ende des Tages. Dann gibt es auch Tage, an denen es besser läuft, als an anderen, aber ich weiß ja, wo ich hin will. Was den Sport anbelangt, ist das einfach eine Sache, die ich für meine persönliche Ausgeglichenheit brauche. Den mache ich einfach, wenn auch mal sehr früh, sehr kurz, sehr nebenbei oder sehr spät. 

Du lebst mit deiner Familie in Amsterdam. Inwieweit hast du ein funktionierendes Netzwerk, dass dich als Working Mom unterstützt?

Ich bin erstmal sehr dankbar, dass ich hier so viel Unterstützung erfahre von anderen Müttern. Und auch dafür, dass meine Kinder zwei kleine Engel sind, die – wenn sie irgendwo zu Besuch sind – auch wiederkommen dürfen. Dennoch ist dieses Netzwerk noch absolut im Aufbau. Wir sind erst seit etwa einem Jahr hier. Wir haben eine Babysitterin, mit der die Kinder zum Glück sehr gut klar kommen. Die kommt an drei Tagen in der Woche nach der Schule. Mein Mann arbeitet international und ist unter der Woche kaum da. Doch wenn es sein muss, kann er dafür auch mal von zu Hause aus arbeiten. 

Was gab es bei euch heute morgen zum Frühstück?

Die Kleine (4) isst nichts anderes als superzuckriges Knuspermüsli mit Schokostückchen und Milch. Die Große wechselt da auch mal und greift nach Obst, das auch auf dem Tisch liegt, isst ein Marmeladenbrot o.ä. 

Was steht in diesem Moment ganz oben auf deiner To-Do-Liste?

Schon mal alle Geschenke für Sinterklaas organisieren, weil das mit Corona sicher eine nicht ganz stressfreie Geschichte wird. 

Wovon brauchst du gerade eine Pause?

Vom Geschirr. 

Welche Herausforderung hast du zuletzt gemeistert?

Normalerweise habe ich meine Mutter im Haus. Sie ist schon 83, aber dennoch immer der stille Engel im Hintergrund, der z. B. immer die Geschirrspülmaschine ein- und ausräumt. Wegen der Corona-Pandemie ist sie aber zu ihrer älteren Schwester nach Portugal gegangen, die ansonsten allein zu Hause wäre. Das ist zwar rational, mit den Kindern in der Schule etc. auch besser so. Mein Herz vermisst sie trotzdem sehr. Sie ist schon eine große Unterstützung. Die Herausforderung im Moment ist also, im Prinzip alleine in der „Ferne“ klar zu kommen. 

Welchen SOS-Tipp hast du für Mamis in einer Stresssituation?

Just breathe…  Also keinen! Ich bin die Letzte, die da cool bleibt. 

Wann hast du zuletzt etwas Neues gemacht oder gelernt? 

Ich lerne gerade Klavier spielen. 

Du hast einen freien Tag – was machst du?

Ich gehe in eines der tollen Museen hier, z. B. ins Stedelijk Museum. 

Welches Buch liegt zurzeit auf deinem Nachttisch?  

Liv Strömquist – Der Ursprung der Welt.

Wie bleibt man glücklich – nicht nur als Eltern, sondern auch als Paar?

Ein starkes Selbst aufbauen. Mitfühlend handeln und niemals aufgeben.

Was würdest du gerne besser können?

Klavier spielen, einen Spagat und Buchhaltung. Bei Letzterem wird aber wohl erst im nächsten Leben was draus. 

Einer deiner Lieblingsplätze, den andere Mamis unbedingt sehen sollten?

Das Rijksmuseum in Amsterdam. Da kann man auch super mit Kindern hin, denn für die gibt es eine interaktive Entdeckungstour, die richtig Spaß macht. Aber auch sehr kleine Kinder werden beim Anblick der Nachtwache irgendwie andächtig. 

Wohin möchtest du als nächstes reisen? Und wohin mal ganz allein?

Mich zieht es gar nicht so sehr in die Ferne, wie in die Stille. Da wo es still ist, da will ich hin. 

Was ist gerade das Beste an deinem Leben?

Ich hab es überlebt, und es gefällt mir jeden Tag besser. 

Wo siehst du dich nächstes Jahr um diese Zeit?

Auf einer Lesung für das Buch, das ich gerade schreibe über Selbstwert in Zeiten von Social Media. 

Liebe Milka, vielen Dank, für deine ehrlichen Antworten und dass du uns einen Einblick in dein Familienalltag gegeben hast. Wir wünschen dir und deiner Familie das Allerbeste und freuen uns auf dein Buch.

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