Ines Thömel ist unsere Mom der Woche. Die studierte Modejournalistin arbeitet als persönliche Stylistin und will Frauen dazu ermutigen, ihre persönliche Style-Identity zu finden. Ines ist 42 Jahre, hat einen 14-jährigen Sohn und lebt in „wilder“ Ehe in der Hamburger Hafencity.
Erzähl mal, wie sieht ein typischer Tag bei dir aus?
Um 6 Uhr klingelt der Wecker, dann mache ich Frühstück für die Familie und checke erste Mails und meine To-Do Liste für den Tag. Danach geht’s mit unserem Riesenschnauzer eine Runde joggen. Spätestens ab 9 Uhr sitze ich am Schreibtisch oder habe einen ersten Kundentermin. Ab 18 Uhr ist Feierabend, und der Rest des Tages wird der Family gewidmet, zusammen gekocht oder ins Kino gegangen.
Was waren deine beruflichen Stationen vor deiner Selbständigkeit?
Ich habe mir in den letzten 20 Jahren eine breite Mode- und Beauty-Expertise in verschiedenen Verlagen und Unternehmen aufgebaut. Erst als Redakteurin für Magazine wie Gala, Maxi oder Madame, später als Content-Creator für Kunden wie Taifun oder Toni Gard. Zuletzt habe ich als Senior Brand Editor bei GRAZIA und Jolie digitale Medienkampagnen für Modelabels wie UGG, Gerry Weber oder Reserved strategisch geplant und umgesetzt.
Wann hast du die Entscheidung gefällt, dich selbständig zu machen? Und wie genau bist du es angegangen?
Ich war bereits 2012 mit meinem Blog „Mum’n’More“ selbständig. Habe dann aber ein tolles Job-Angebot bekommen und mich wieder anstellen lassen. Leider, denn ich habe nach einiger Zeit gemerkt, dass ich doch lieber frei arbeite. Es hat etwas gedauert, aber Ende 2020 habe ich mich dann wieder dazu entschieden. Auch, weil mein alter Arbeitgeber die Vermarktung ausgesourced hat und mir keine vergleichbare Stelle mehr anbieten konnte. Also Glück im Unglück!
Wie hast du dir dein Netzwerk aufgebaut?
Meine Kunden kommen hauptsächlich durch Empfehlung zu mir. Meist von anderen Kunden, aber auch von Kolleg:innen, z. B. Friseur:innen oder Fotograf:innen. Aber auch von Events: Ich bin regelmäßig auf Veranstaltungen, wo ich über die Wirkung von Mode spreche.
Dann brauche ich mal deine Expertise. Da es gerade als Mama von kleinen Kindern morgens meist schnell gehen muss, greife ich oft zu den immer gleichen (bequemen) Teilen, während 70% meiner Kleidung ungenutzt im Schrank liegen bleibt. Gibt es einen Styling-Trick, wie ich auch mit wenig Zeit besondere Outfits zusammenstellen kann?
Am besten ist eine Capsule Wardrobe zu erstellen. Dafür nimmt man Basics und einige Eyecatcher-Teile, die sich alle gut untereinander kombinieren lassen. Dann unterteilt man das ganze noch in Anlässe. Für meine Kundinnen erstelle ich das auch für jede Saison – für sie ist das die beste Lösung der lästigen Frage „Was ziehe ich an“ entgegen zu wirken. Probier es mal aus!
Welche Mode-Basics gehören denn in jeden Kleiderschrank?
Must-haves sind auf jeden Fall:
- Weißes Shirt (gute Qualität)
- Coole (Hemd-) Bluse
- Das kleine Schwarze – am besten eins, was sowohl zur Party als auch im Büro passt
- Blazer
- Blue Jeans
- Stoffhose
- Cashmere-Pullover
- Mantel
Ebenso wichtig ist hier auf die Farbwahl zu achten: Gedeckte Farben lassen sich besser zu Highlighter-Pieces kombinieren als bunte Teile. Toll sind neben Schwarz, Weiß und Grau auch edle Töne wie Taupe, Beige und Nude.
Tipp: Gemeinsam mit Designerin Alina Klemm gibt Ines am 8. Dezember ein tolles, exklusives Fashion-Event im Pop-up Store von Alina Klemm im Alten Wall. Vielleicht habt ihr ja Lust vorbei zu schauen…
Was steht in diesem Moment ganz oben auf deiner To-Do-Liste?
Ich bin bereits voll in der Planung für 2023. Neben meiner 1:1 Beratung mit meinen Kundinnen gebe ich auch Workshops, Impulsvorträge und Masterclasses z. B. zu Themen wie Fashion als Game-Changer im Office wirken kann. Dafür bin ich bereits mit einigen Unternehmen im Austausch.
Wovon brauchst du gerade eine Pause?
All den negativen Schlagzeilen.
Welche Herausforderung hast du zuletzt gemeistert?
Ich habe kürzlich meiner Website einen Relauch verpasst inkl. neuem Brand-Design, SEO-Analyse und CMS-Umzug – und das (fast) alles ohne technischen Support. Das hat mich viel Zeit und Nerven gekostet. Aber hat mir auch wieder gezeigt, man kann alles irgendwie umsetzen, wenn man will.
Welchen SOS-Tipp hast du für Mamis in einer Stresssituation?
Kurz durchatmen, eventuell mal fix ins Schlafzimmer gehen und ins Kissen brüllen und dann immer wieder daran denken: Irgendwann sind sie groß und der ganze Stress vorbei!
Was ist das Schönste an deinem Job? Und was das Schwierigste?
Toll ist, dass ich selber bestimmen kann wie und mit wem ich arbeite. Und vielfältige Projekte planen und umsetzen kann, ohne große Abstimmungsschleifen zu drehen. Allerdings stresst mich zwischendurch sehr das Auf und Ab der Auftragslage und manchmal nicht zu wissen, was nächsten Monat ist. Das muss ich noch lernen auszuhalten.
Was macht dich zu einer guten Freundin?
Dass ich mit jeder meiner Freundinnen alle Pferde dieser Welt stehlen würde. Und wenn sie Hilfe brauchen, sie mich zu jeder Tages- und Nachtzeit anrufen können.
Wie kannst du am Besten abschalten?
Am Strand.
Was ist der Duft deiner Kindheit?
Frühlingsluft.
Du hast einen freien Tag – was machst du?
Ausschlafen, mit Freunden treffen, vielleicht endlich mal wieder für mich shoppen gehen und den Abend mit einem leckeren Dinner ausklingen lassen.
Welches Buch liegt zurzeit auf deinem Nachttisch?
„Der Glukose-Trick“ von Jessie Inchauspé
Wie bleibt man glücklich – nicht nur als Eltern, sondern auch als Paar?
Ich bin für regelmäßige Couple-Weekends. Also: Kind und Hund zu den Verwandten und für ein verlängertes Wochenende dem Alltag und der Heimat entfliehen. Perfekt, um wieder Akkus aufzuladen, abzuschalten und Zweisamkeit zu genießen.
Was würdest du gerne besser können?
Mich in Geduld üben – viele Dinge gehen mir oft nicht schnell genug.
Einer deiner Lieblingsplätze, den andere Mamis unbedingt sehen sollten?
Der Darß: mein Sehnsuchtsort in stressigen Zeiten. Dort gibt es noch relativ viel unberührte Natur und Ruhe. Perfekt für Familien-Auszeiten.
Wohin möchtest du als nächstes reisen? Und wohin mal ganz allein?
Unsere nächste Reise geht nach Norwegen – zum Skifahren. Und allein? Puh, wenn es unbedingt sein müsste, sehe ich mich allein nur an der Ost- oder Nordsee. Und das dann auch nur um mal richtig auszuspannen, Spaziergänge zu machen und stundenlang zu lesen. Alle anderen Reise mache ich lieber mit meinen Lieblingsmenschen.
Übrigens: Ines Thömel bietet aktuell ein kleines Festive-Season Paket an. Für alle, die noch dringend ein X-Mas bzw. Silvester-Outfit brauchen, geht sie auf die Suche nach dem ultimativen Power-Party-Dress. Hier gibt es alle Infos.
Fotos: Xenia Bluhm
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