Momlife

Freche Sprüche, die wir Mamis immer wieder hören

4. Dezember 2020

Es gibt da so ein paar kleine Gemeinheiten, die Müttern regelmäßig entgegen geschleudert werden. Häufig nicht direkt ins Gesicht, versteht sich. Stattdessen gerne im Vorbeigehen, hinter vorgehaltener Hand oder – und das ist besonders perfide – scheinbar mitleidig zum Kind („Na, kümmert sich deine Mama nicht richtig um dich?“). Oder von anderen Müttern, was gleich noch drei Mal mehr weh tut. Wir haben mal zusammengetragen, was uns schon so alles ungefragt vorgeworfen wurde. Und hier kommen sie: freche Sprüche, die wir Mamis uns immer wieder anhören müssen.

„Das liebe ich ja: Mütter, die Apfelsaft mit auf den Spielplatz nehmen.“

Sprach eine Mutter zu ihren beiden Freundinnen, die zu dritt auf der Bank saßen und sich eine Stunde seelenruhig unterhielten, während ihre Kinder den halben Spielplatz tyrannisierten, sich gegenseitig hauten und andere Kinder schubsten. Als Lauras Sohn Durst hatte, zückte Laura ihre Flasche Apfelschorle aus ihrer Handtasche. Woraufhin eines der Rabaukenkinder ebenfalls Apfelsaft wollte und zu seiner Mutter lief. Und von eben der kam dann dieser Spruch. Laura hätte so viel entgegnen können, war in dem Moment aber einfach nur sprach- und kraftlos. Und fühlte sich wie ein ein kleines Schulkind, das von anderen gemobbt wird.

„Wann ist es denn soweit?“

Diese Frage bekam Johanna sechs Monate nach Geburt ihres zweiten Kindes vor den Latz geknallt, als sie mit der Großen auf dem Spielplatz schaukelte. Das hat gesessen. Ok, die Bikinifigur hatte sie bei weitem noch nicht wieder, aber schwanger??? Eigentlich waren es noch zwei Kilo, die sie von ihrem Ausgangsgewicht trennten. Sie deutete verwirrt auf den Kinderwagen, den ihr Mann gerade über den Spielplatz schob und brummte „Da ist das Baby!“. Von da an waren alle peinlich berührt, und es steht in den Sternen, wie die Frau darauf kam. Entweder war es die Umstandshose, die Johanna immer noch sehr gern trug (sie war die einzige bequeme Hose in ihrem Schrank), oder weil sich Johanna mit ihrer Tochter über die kleine Schwester unterhielt, während sie schaukelten. So oder so, eine gewagte Frage, die wir empfehlen, niemals zu stellen.

Eine Freundin von Johanna fragte zum Beispiel mal eine Kollegin „Ey…du bist schwanger?“, worauf sie entgegnete „Nee, ich bin nur fett“. Autsch…..

„Na, du Armer? Hat deine Mama denn gar keine Zeit für dich?!“

Situation: Zwei ältere, auf den ersten Blick sehr nett aussehende Damen, kommen Laura entgegen, die gerade den Buggy schiebt und eine wichtige Nachricht an ihre Mutter in ihr Handy tippt. Und dann dieser Satz. Gefolgt von einem mitleidigen Blick Richtung Kind und einem umso vorwurfsvolleren an die Mutter. Was die beiden Damen nicht wussten – oder vermutlich auch nicht gar nicht interessierte: wie viel Zeit Laura an diesem Tag schon mit ihrem Sohn verbracht hatte. Der damals mit eineinhalb Jahren noch gar nicht in der Kita war, sondern rund um die Uhr von Laura betreut wurde – viele schlaflose Nächte inklusive.

„Solche Virenschleudern lieben wir hier.“

Augenärztin zum zweijährigen Kind, das auf dem Behandlungsstuhl einmal niest und durch die Untersuchung eh schon verunsichert war. Ohne weitere Worte.

„Die wollen nicht, dass du mit ihrem Spielzeug spielst. Manche Leute sind so.“

Sagte eine Mutter zu ihrem Kind auf dem Spielplatz, nachdem Laura den Bagger ihres Sohnes verteidigt hatte. Denn wie wir gelernt haben, ist es okay, wenn ein Kind nicht teilen will. Vor allem, wenn ein Kind dem anderen einfach den Bagger wegreißt ohne zu fragen, wie in diesem Beispiel. Hätten wir auch gern der anderen Mutter ruhig und freundlich erklärt. Die hatte uns gegenüber aber anscheinend keinen Rede-, sondern ausschließlich Lästerbedarf.

„Hast du mal deinen Eisenwert überprüfen lassen?“

Ebenfalls ein nettes Spielplatzgespräch. Johanna befand sich, wohlgemerkt ungeschminkt, auf dem Spielplatz. Als eine ihr bekannte Mama mit ihren Kindern den Spielplatz betrat, fragte sie zur Begrüßung „Hast du mal deinen Eisenwert überprüfen lassen?“. Ja, das hatte sie. Erst zwei Wochen zuvor. Er war ok. Die Frage hingegen eher recht unsensibel. Zwar nahm Johanna ihr es nicht böse, weil sie die Mama ganz gern mochte. Aber es blieb natürlich wieder etwas Unsicherheit. Und die Lehre, besser nicht mehr ungeschminkt aus dem Haus zu gehen.

„Wenn wir es nicht besser wüssten, würden wir denken, Sie schlagen Ihr Kind.“

Nachbarin zu Laura, deren Sohn eine Phase hatte, in der er ständig sein Spielzeug durch die Gegend pfefferte und – wohlgemerkt vergnügt – „Aua!“ hinterher schrie (offensichtlich, weil Laura ihm mal ganz pädagogisch wertvoll erklärt hatte, dass es seinen Spielsachen weh tut, wenn sie auf den Boden fallen). Knüller-Reaktion von Lauras Mann zur Nachbarin: „Aber ein Restzweifel bleibt, oder?“

„Wie können Sie denn Ihr Kind nur so schreien lassen? Kinder brauchen Liebe!“

Der Klassiker. An dem rein objektiv auch gar nichts auszusetzen ist. Auch wir würden unsere Kinder niemals schreien lassen. In diesem Fall handelte es sich jedoch um ein zwei Monate altes Baby, das im Kinderwagen schrie, weil es Hunger hatte. Und um Laura als Mutter, die Stillprobleme hatte (worunter sie ohnehin schon litt), deshalb abpumpte und die abgepumpte Milch im Kühlschrank vergessen hatte (Stilldemenz war anscheinend dennoch vorhanden). Und deshalb so schnell wie möglich mit dem Kinderwagen nach Hause rennen wollte, von dem sie wohlgemerkt nur 100 Meter entfernt war. Mit Tränen in den Augen und Hormonen im Körper, die verrückt spielten. Und dann dieser Satz. Der mit jeder Mutter, egal wie stark sie nach außen wirkt, etwas macht und vor allem: etwas in ihrem Innern kaputt macht. Und in dem Moment konnte Laura nicht mehr, sondern schrie die Frau wie eine wild gewordene Furie an. Und wisst ihr was? Das hat einfach mal so richtig gut getan.

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