Mom der Woche

Juliane Broß

19. April 2023
Juliane Broß

Diese Woche ist Juliane Broß unsere Mom der Woche. Die 39-Jährige lebt in Hamburg und ist Gründerin und Geschäftsführerin der Hamburger Kommunikations- und Social-Media-Agentur SGC. Juliane ist Mama einer 8-jährigen Tochter. Da sie selbstständig ist, ein Wechselmodell mit dem Papa ihrer Tochter führt und Oma und Opa in der Stadt leben, kann sie weitestgehend flexibel arbeiten: Mal sind es 14 Stunden, mal sechs. In ihrer Freizeit liebt sie es zu kochen, zu reisen und zu lesen. „Nichts besonders außergewöhnliches“, wie sie sagt. „Aber echtes Soulfood.“ Schön, dass du dabei bist, Juliane!

Du bist Gründerin und Geschäftsführerin von SGC. Wie bist du zu SGC gekommen und was hast du vorher gemacht? 

Ich habe nach dem Abitur erst einmal eine schulische Ausbildung zur kaufmännischen Medienassistentin gemacht. Danach wollte ich ein bisschen Berufserfahrung sammeln und in verschiedene Bereiche über Praktika reinschnuppern. Gestartet bin ich als Bookerin in einer Modelagentur. Mein Herz habe ich aber direkt in meinem zweiten Praktikum an die Öffentlichkeitsarbeit verloren. Aus diesem Grund bin ich in der PR-Agentur geblieben und habe ein duales Abendstudium zur Kommunikationswirtin absolviert. Danach habe ich einen Ausflug auf Unternehmensseite gemacht, doch schnell gemerkt, dass die Agentur- und PR-Welt die ist, für die ich mehr brenne. Weil ich hier nach meinem Ausstieg betriebsbedingt einige Monate freigestellt war, mich jedoch schnell gelangweilt habe, habe ich ein Gewerbe angemeldet und als Freelancerin gearbeitet. Das hat so gut funktioniert, dass ich wenige Monate nach der Gründung schon einige Kund:innen hatte. In den letzten 12 Jahren ist daraus SGC entstanden – eine PR- und Social-Media-Agentur mit mittlerweile 30 Mitarbeitenden und vielen spannenden Marken und Projekten aus dem Konsumgüterbereich.

Wie sieht ein typischer Tag bei dir aus?

Den gibt es eigentlich nicht. Denn meine Tage sind aufgrund des Wechselmodells natürlich sehr unterschiedlich. Wenn meine Tochter bei mir ist, klingelt um 6:30 Uhr der Wecker. Dann machen wir uns fertig, frühstücken und gehen zur Schule. Ich arbeite oft die ersten 1-2 Stunden im Homeoffice und wechsle dann ins Büro. Dort ist der Tag meist sehr meetinglastig und um 15:45 Uhr mache ich mich dann auf den Weg in die Schule. An einigen Tagen hat meine Tochter ihr Nachmittagsprogramm wie Gesangs- und Ukulelenunterricht bzw. ihr Band-Projekt und Karate. Anschließend werden die Hausaufgaben gemacht bzw. gecheckt, denn viel wird schon in der Nachmittagsbetreuung in der Schule gemacht. Danach starten wir dann in unser Abendritual: Klamotten für den nächsten Tag aussuchen, Katzenwäsche oder Badewanne, Zähneputzen, über den Tag reden und ein Buch lesen. Gegen 20.30 Uhr geht dann im Kinderzimmer das Licht aus und ich arbeite noch oder kümmere mich um den Haushalt, bis ich, wenn es gut läuft, um 23 Uhr müde und meist glücklich ins Bett falle. Meine „kinderfreie“ Zeit teilen sich meine Freundinnen, mein Freund und der Job.

Wie entspannst du dich im Alltag?

Indem ich Zeit mit meinem Freund oder meinen Freundinnen verbringe. Die Zeit mit meiner Tochter liebe ich auch, aber die ist natürlich selten wirklich entspannend.

Welche Themen beschäftigen euch in eurer Familie gerade?

Omnipräsent ist natürlich immer die Schule und außerdem das Wechselmodell, das ich mit dem Vater meiner Tochter führe. Hier verändern sich mit dem Alter und auch unseren beruflichen und privaten Rahmenbedingungen natürlich immer mal die Herausforderungen. Außerdem werden wir irgendwann in den nächsten 1-2 Jahren umziehen. Das ist natürlich auch ein Thema, das mich sehr beschäftigt.

Was gab es bei euch heute Morgen zum Frühstück?

Apfel-Zimt-Porridge.

Was gibt es zu essen, wenn ihr keine Lust habt, zu kochen?

Wraps mit Hummus, Tomaten und planted Chicken.

Was steht in diesem Moment ganz oben auf deiner To-Do-Liste?

Ein kleines Make-Over meiner Wohnung und die Suche nach einer Immobilie.

Wovon brauchst du gerade eine Pause?

Von meinem Perfektionismus. Ansonsten bin ich rundum glücklich.

Welche Herausforderung hast du zuletzt gemeistert?

Der Start meiner Tochter in der Schule ist sowohl in Bezug auf den Stoff als auch auf das Miteinander mit anderen Kindern sehr holprig verlaufen, und das hat mich extrem an meine Grenzen gebracht. Aber dank eines großartigen Lehrers, einem tollen Großeltern-Eltern-befreundete Mütter-Kind Team haben wir diese Herausforderung gut gemeistert und viel gelernt.

Welchen SOS-Tipp hast du für Mamis in einer Stresssituation?

Versucht euch Auszeiten zu schaffen, indem ihr das Kind bzw. die Kinder in ganz turbulenten Zeiten auch mal den Großeltern, Freund:innen, dem Partner oder einem/r Babysitter:in überlasst. Und stopft diese Zeit nicht immer mit Haushalt, Orga-Kram oder eurem Perfektionismus voll. Lernt außerdem „NEIN“ zu sagen. Ihr tut euch keinen Gefallen, wenn andere immer eine höhere Priorität bei euch haben als ihr selbst. Faul sein kann so wahnsinnig erholsam sein und schlussendlich geht es euren Kindern auch besser, wenn es euch gut geht.

Wann hast du zuletzt etwas Neues gemacht?

Weil meine Tochter eine begeisterte Schlittschuhläuferin ist, musste ich es auch lernen. Bisher konnte ich mich auf Schlittschuhen gerade mal an der Bande aufhalten und mittlerweile düsen wir zu zweit übers Eis.

Wofür hättest du gern mehr Zeit?

Für Lesen, Sport und meine Freundinnen.

Welchen Podcast hörst du regelmäßig?

Fast & Curious von Lea-Sophie Cramer und Verena Pausder

Was würdest du gerne besser können?

Eine weitere Fremdsprache z. B. Italienisch.

Welche Werte möchtest du deinen Kindern unbedingt vermitteln?

Empathie, Dankbarkeit, Optimismus und Unabhängigkeit sind die wichtigsten Werte, die ich meiner Tochter gerne mitgeben möchte.

Miraduoro Santa Luzia
Miraduoro Santa Luzia

Einer deiner Lieblingsplätze, den andere Mamis unbedingt sehen sollten?

In Hamburg liebe ich den Fahrradweg vom Eppendorfer Moor nach Niendorf. Ansonsten schlägt mein Herz für Lissabon. Hier liebe ich den Miradouro de Santa Luzia. Der Blick ist atemberaubend.

Wohin möchtest du als nächstes reisen? Und wohin mal ganz allein?

Die nächsten Reisen habe ich bereits gebucht – Lissabon mit meiner Tochter und Marrakesch mit meinem Freund. Außerdem würde ich wahnsinnig gerne mal wieder Skiurlaub in Südtirol machen.

Was ist gerade das Beste an deinem Leben?

Dass alle, die ich liebe, gesund sind.

Wo siehst du dich nächstes Jahr um diese Zeit?

Ich bin eine schlechte Planerin und lasse alles auf mich zukommen. Denn meist kommt es ohnehin anders als man denkt. Nur in Bezug auf die Altersvorsorge wäre ich gerne noch ein Stück weiter.

Du willst auch unsere „Mom der Woche“ werden? Dann melde dich einfach unter info(at)mamiful.de

Wir freuen uns auf dich und deine Geschichte.

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