Elena Schimmel ist Gründerin und Geschäftsführerin von minividuals – cool.kids.living. Das Hamburger Unternehmen produziert vegane, umweltfreundliche und nachhaltige Teppiche und Kissen fürs Kinderzimmer im schicken Design. Im Interview verrät die Zweifach-Mami, wie ihr Familienalltag als Selbstständige aussieht, wohin sie als nächstes reisen möchte und welchen Tipp sie für andere Mamis hat, die ihr eigenes Business aufbauen wollen.
Wie sieht ein typischer Tag bei dir aus?
Meine Kinder werden um 6:30 Uhr wach, dann gibt es Frühstück, und sie gehen um 9 Uhr in die Kita. Von 9 bis ca. 15:30 Uhr bearbeite ich Bestellungen, schreibe Rechnungen oder arbeite mich in Projekte ein, die künftig anstehen. Ab 16 Uhr ist Kinderzeit. Am frühen Abend bearbeite ich häufig noch akute Themen, die nicht bis zum nächsten Morgen warten können.
Was rätst du anderen Mamis, die gründen wollen?
Schaut Euch den Markt gut an, besucht viele Messen, Events oder Seminare um Euch sicher zu sein, dass Ihr auf das richtige Pferd setzt und nicht erst nach dem Start überrascht werdet. Findet Euren USP für Eure Firma und baut Euch ein gutes Backup, falls Eure Kids mal krank sind und Ihr nicht vor Ort sein könnt.
Was steht in diesem Moment ganz oben auf deiner To-Do-Liste?
Die technische Weiterentwicklung von Tools, die meinen Job-Alltag erleichtern und mich auf eine höhere Anzahl an Bestellprozessen vorbereiten.
Wovon brauchst du gerade eine Pause?
Da ich gerade aus dem Urlaub komme: zum Glück von nichts.
Welche Herausforderung hast du zuletzt gemeistert?
Die Corona-Zeit! Beruflich hat diese Phase mich vor eine große Herausforderung gestellt, da seit Mitte März viele Länder im Lockdown waren und so weder die Stores offen waren noch meine Vertriebler reisen konnten. Der stationäre Handel war damit fast komplett lahmgelegt. Weniger Umsatz bedeutet natürlich nicht weniger Arbeit – im Gegenteil – und so war der Alltag mit meinen Kindern Zuhause und meinem Job schon eine intensive Zeit.
Welchen SOS-Tipp hast du für Mamis in einer Stresssituation?
Durchatmen und versuchen, es mit Humor zu sehen. Ärgern macht nur graue Haare (die überfärbe ich) und Falten (die lassen sich leider schlecht überschminken). Au Pairs, Großeltern oder Babysitter helfen manchmal Wunder um die „Sofort-Anforderungen“ der Kinder zu lösen und wenigstens den Stress zu mindern.
Wann hast du zuletzt etwas Neues gemacht oder gelernt?
Oh, gerade vor dem Interview. Ich schaue Video-Tutorials und spreche mit Programmierern, wie die Datensynchronisation in meinem Webshop sauber läuft und das Rechnungswesen fehlerfrei klappt.
Du hast einen freien Tag – was machst du?
Haha… habe ich den?! Meine Bedürfnisse beschränken sich meistens auf Zeit allein zu Hause mit Badewanne, keiner Verantwortung und noch weniger zu tun. Aber shoppen geht immer und Freundinnen zum Essen oder auf einen Kaffee treffen auch. Seit Corona mache ich wieder Sport und versuche täglich 45 Minuten zu joggen, zu dehnen oder zu trainieren. Ich fühle mich damit viel energetischer und habe mehr körperliche Kraft, die mir auch mental hilft. Kann ich absolut empfehlen!
Welches Buch liegt zurzeit auf deinem Nachttisch?
„Todesmal“ von Andreas Gruber
Wie bleibt man glücklich – nicht nur als Eltern, sondern auch als Paar?
Indem man miteinander spricht und sich Pausen gönnt. Wir haben festgestellt, dass ein Babysitter oder Au Pair nicht nur mich entlasten muss, sondern vielmehr uns am Wochenende Freizeit geben sollte. Erst dann fühlt sich das verdiente Wochenende wieder danach an.
Was würdest du gerne besser können?
Die Vogelperspektive wahren. Häufig ist man im Alltag im Hamsterrad und strukturiert sich erst mit etwas Abstand neu und gut. Und darin mir Auszeiten zu nehmen. Darin bin ich schlecht.
Einer deiner Lieblingsplätze, den andere Mamis unbedingt sehen sollten?
Für Mamis, die kinderfrei haben: ab nach Chelsea, London. Mit Kindern: einfach bei Regen in die Sauna und den Swimming-Pool, dann übersteht man den Winter besser.
Wohin möchtest du als nächstes reisen? Und wohin mal ganz allein?
Istanbul wäre ein Wunschziel. Allein reise ich total ungern. Ich bin ein eineiiger Zwilling – ich vermute daher bin ich im Leben auch lieber von Menschen umgeben (und nur für ein paar Stunden auch gerne allein).
Was ist gerade das Beste an deinem Leben?
Oh, ganz viel: Die Freiheit arbeiten zu können und gleichzeitig auf die Bedürfnisse meiner Kinder eingehen zu können. Kreativ arbeiten zu können. Entscheidungen alleine treffen zu dürfen. Mir meine Kraft selbst einteilen zu können. Den Spaß aufgrund der Freiheit nicht zu verlieren. Keinen klassischen Berufsalltag zu haben…
Wo siehst du dich nächstes Jahr um diese Zeit?
Mitten in der Produktentwicklung einer neuen Musterkollektion, die ich dann im September auf der Messe in Köln präsentieren kann.
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