Mom der Woche

Franziska Iwanow

6. Januar 2021

Unsere Mom der Woche heißt Franziska Iwanow und ist 37 Jahre alt, lebt mit ihrem Mann und ihren vier Kindern (drei Jungs und ein Mädchen im Alter von 10-14) in Regensburg. Sie arbeitet seit elf Jahren selbstständig als Entspannungspädagogin und Systemischer Coach. In Ihrem Podcast Mutmachgespräche erzählen Menschen von den kleinen und großen Krisen in ihrem Leben und berichten, was ihnen die Kraft für positive Veränderungen gegeben hat. Wie Franziska den Alltag mit Job, Homeschooling von drei pubertierenden Kindern und dem alltäglichen Wahnsinn meistert, erzählt sie uns heute im Interview.

Wie sieht ein typischer Tag bei dir aus?


Seit die Kids älter und viel selbstständiger sind, bin ich vormittags in der Praxis, nachmittags zu Hause und dann abends oft wieder arbeiten. Wenn mein Mann abends Termine hat, bleibe ich zu Hause, sitze in der Regel dann aber am Laptop und schneide Podcast-Folgen, beantworte Mails oder bereite Kurse vor. An drei von vier Wochenenden im Monat gebe ich Seminare. Damit die Pausen nicht zu kurz kommen, versuche ich regelmäßig Zeitfenster zu schaffen, um alleine zum Sport zu gehen oder mit den Kindern auch einzeln etwas zu unternehmen. 

Du hast vier Kinder, bist selbstständig und machst nebenbei noch einen Podcast. Wie bekommt man den Familienalltag und all diese Baustellen unter einen Hut?

An manchen Tagen habe ich gar nicht das Gefühl, dass wirklich alles unter einen Hut passt und die Befürchtung, dass immer etwas oder jemand zu kurz kommt. An anderen Tagen flutscht alles.
Mein Mann und ich sind meistens gut organisiert und ein eingespieltes Team. In den ersten Jahren mit den Kindern war ich nur stunden- oder tageweise arbeiten und viel zu Hause. Seit ein paar Jahren läuft meine Selbstständigkeit sehr gut, seitdem hält mir mein Mann den Rücken frei und schmeißt den Großteil des  Haushalts, obwohl er mit Job und Zweitstudium auch sehr ausgelastet ist.
Wir haben gelernt, zu akzeptieren, dass die To-Do-Listen wohl nie vollständig abgehakt sein werden. Inzwischen können wir abends trotzdem gut schlafen und machen einfach so viel, wie halt gerade geht.

Was steht in diesem Moment ganz oben auf deiner To-Do-Liste?

Wie viele andere, die mit Gruppen arbeiten, musste ich mich in den letzten Monaten damit auseinandersetzen, wie ich meine wegfallenden Kurse mit Onlineangeboten überbrücken kann. Da feile ich gerade an neuen Konzepten.

Wovon brauchst du gerade eine Pause?

Von Corona wäre schön. Diese ständige Unsicherheit, ob / wie ich weiterarbeiten darf, ist anstrengend. Aber immerhin  hatten wir sehr entspannte Weihnachtsferien. Normalerweise haben wir in dieser Zeit immer die Bude voll mit Besuch. Weil das wegfiel, hatten wir Zeit für ausgiebiges Nichtstun.

Welche Herausforderung hast du zuletzt gemeistert?

Persönlich: mir die technischen Voraussetzungen für den Podcast anzueignen.
Familiär: definitiv Homeschooling mit drei Pubertieren und einem mäßig motivierten Viertklässler.

Welchen SOS-Tipp hast du für Mamis in einer Stresssituation?

Kurz innehalten, bewusst den Boden unter den Füßen spüren, die durchgedrückten Knie lockern, Bauch, Schultern, Hände und vor allem Kiefer entspannen, 3,4 mal tief bis in den Bauch atmen und sich vorstellen, wie der Stress mit jedem Ausatmen durch die Fersen in den Boden abfließt.

Wann hast du zuletzt etwas Neues gemacht oder gelernt? Und was?

Nicht vollkommen neu, aber seit der Kindheit nicht mehr gemacht: am ersten Weihnachtstag den ganzen Tag im Schlafanzug gepuzzelt.

Du hast einen freien Tag – was machst du?

Ein ausgiebiger Saunatag mit meinem Mann wäre cool. Oder alleine im Bett gammeln, Hörbuch hören und warten, bis nacheinander Kinder und Hund zum Kuscheln kommen

Welches Buch liegt zurzeit auf deinem Nachttisch?

Mariana Leky: Was man von hier aus sehen kann. 

Was würdest du gerne besser können?


Da ich mit großer Leidenschaft aber wenig Können gerne und oft singe, würde ich liebend gern so schön singen können, dass ich das auch mit guten Gewissen in Gesellschaft machen kann.

Einer deiner Lieblingsplätze, den andere Mamis unbedingt besuchen sollten?

Kleine, gemütliche Buchläden gehören zu meinen absoluten Lieblingsplätzen. Und große, alte Bäume, die Kraft und Ruhe ausstrahlen. Dann stelle ich mir oft vor, was diese Bäume in den letzten Jahrzehnten schon alles gesehen und miterlebt haben.

Wohin möchtest du als nächstes reisen? Und wohin mal ganz allein?

Gerade habe ich mal wieder große Hamburg-Sehnsucht. Außerdem möchte ich meinem Mann unbedingt die schottischen Highlands zeigen.

Wie bleibt man glücklich – nicht nur als Eltern, sondern auch als Paar?


Wir sind in vielen Sachen völlig unterschiedlich und trotzdem schon über 18 Jahre glücklich miteinander. Das liegt vor allem am geteilten Humor, den gleichen Werten und einer gewissen Gelassenheit den Macken des Anderen gegenüber. Wir wollen uns gegenseitig nicht (mehr ☺ ) verändern.

Für mich ist auch viel Körperkontakt wichtig, eine Umarmung zwischendurch, ein Begrüßungs- und Abschiedskuss.

Was ist gerade das Beste an deinem Leben?

Meine Familie. Jetzt sind die Kinder schon so groß und bisher war jedes Alter toll und spannend.

Wo siehst du dich nächstes Jahr um diese Zeit?

Hoffentlich wieder ganz oft tanzend auf Konzerten!

Wo siehst du dich in zehn Jahren?

In zehn Jahren ist unser Jüngster 20. Da beginnt ein völlig neues Kapitel. Keine Ahnung, wie das aussieht, aber ich bin mir sicher, das wird ähnlich gut wie die letzten zehn Jahre.


Wer mehr über Franziska erfahren möchte, kann hier noch einmal nachlesen.

Liebe Franziska, vielen Dank für das tolle Interview. Wir wünschen dir und deiner Familie alles Gute.

Du willst unsere „Mom der Woche“ werden? Dann melde dich einfach bei uns unter info(at)mamiful.de

Wir freuen uns auf dich und deine Geschichte.

Hier findet ihr noch mehr Moms der Woche …

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