Diesen Satz habe ich neulich in dem Buch „Gemeinsam aus dem Mamsterrad“ gelesen (von den Macherinnen des gleichnamigen Podcast).
Und ihn mir drei Mal dick angekringelt.
Denn ja: Es ruckelt.
Es ruckelt, wenn ich sehe, wie schnell meine Kinder groß werden und wie sehr die Zeit fliegt. Mein Sohn, der gefühlt gestern noch ein Kleinkind war, nächstes Jahr in die Schule kommt und diese Woche bei der Kinderärztin seinen letzten Untersuchungseintrag im gelben U-Heft hatte. Der so halbstark sein kann und mich gleichzeitig noch so sehr braucht.
Meine Tochter, die für ihre zwei Jahre schon so weit und einfach kein Baby mehr ist. Die wie selbstverständlich „Tschüss Mama“ sagt, wenn sie in den Gruppenraum der Kita stratzt. Die mein zweites und letztes Kind ist. Uns komplett gemacht. Aber nach der es keine Babytrage, kein Krabbeln mehr geben wird.
Es ruckelt, weil wir planen, nächstes Jahr die Stadt zu verlassen und aufs Land zu ziehen. Ich mich auf unser Haus so freue und trotzdem nicht weiß, ob dieser Schritt richtig ist. Ob ich die Stadt vermissen werde, die 18 Jahre mein Zuhause war und in der die meisten meiner Freund:innen leben. Oder ob ich buddelnd im Garten mit Blick aufs Naturschutzgebiet mein Glück finde.
Es ruckelt, weil ich mit Anfang 40 an einem Punkt stehe, an dem ich mich beruflich neu aufstellen will. 1000 wilde Ideen im Kopf habe. Nur nicht die Zeit und Gelassenheit, sie einfach mal zu sortieren, umzusetzen, vielleicht auch wieder zu verwerfen und neu zu denken.
Es ruckelt, weil wir älter werden. Unsere Kinder, unsere Eltern, wir. Neue Ängste hinzu kommen. Neue Herausforderungen.
Es ruckelt, wenn das Leben in einen anderen Gang schaltet.
Und das ist völlig okay. Ruckeln ist besser als Stillstand.
Ruckeln bedeutet Veränderung. Raus aus der Komfortzone. Ja, es ruckelt. Aber irgendwann sind wir angekommen und werden uns neu sortieren. Und es wird aufhören zu ruckeln. Zumindest für eine Weile.
Und wenn nicht? Dann drehen wir einfach noch eine Runde um den Block. Gemeinsam ruckelnd. Und sind heilfroh, dass das wahre Leben keine Automatikfunktion hat.