Mom der Woche

Maike Graul – Gründerin und Mom of Two

6. Oktober 2020
Maike Graul Mom der Woche

Maike (42) ist studierte Kommunikationsdesignerin und hat ein abgeschlossenes Journalismusstudium. Sie ist gebürtige Hamburgerin, lebt mit Mann und Kindern (16 und 8) im Hamburger Speckgürtel und ist wahrlich ein Tausendsassa. Sie betreibt den Onlineshop Vom Heimathafen, in dem sie selbstgemachte Palitücher, Hundepalis und Palimasken anbietet. Begonnen hat diese Leidenschaft irgendwann einmal mit dem Wunsch nach einem besonderen Accessoire für sich selbst. Bis heute sind alle Tücher handgefertigte Einzelstücke.

Wenn Maike nicht an der Nähmaschine sitzt, arbeitet sie nebenbei noch in einem Bekleidungsgeschäft und macht außerdem eine Ausbildung zur Heilpraktikerin. Und wenn sie dann noch Zeit hat, steckt sie diese in ihr Good kama-Label. Dafür stellt sie mit Kollegin Kathrin Shirts und Armbänder her, von deren Erlös jeden Monat ein Teil in gemeinnützige Projekte fließt (wir durften auch schon Patinnen sein).

Wie sieht ein typischer Tag bei dir aus?

Ich stehe um 6:45 Uhr auf und wecke meine Tochter. Dann gibt es ein gemeinsames Frühstück, das der Papa macht (wobei uns beiden schwer fällt, morgens vernünftig zu essen). Wir besprechen ein wenig den Tag, dann Zähneputzen, Haare kämmen, anziehen und dann geht es auch schon um viertel vor acht zur Schule. Meistens gehen wir mit dem Hund zu Fuß durch den Park und haben dann noch Zeit, uns über dies und das zu unterhalten. 

Danach trinke ich meinen ersten Latte Macchiato (leider süchtig!) und checke bei Instagram, was es so Neues gibt. Oder ich bastel selbst die ersten Stories. Entweder arbeite ich dann im Homeoffice für den Heimathafen und bespreche mich mit meiner Freundin, die mich bei der Produktion für HundePalis und Taschen unterstützt oder ich habe Heilpraktikerakademie. Oder ich fahre zum Kunden, wo ich um 10 Uhr mit meinem Arbeitstag starte. 

Derzeit holt mein Mann unsere Tochter um 15 Uhr von der Schule ab, da ich noch arbeite. Er ist ebenfalls selbstständig und kann es sich etwas besser einteilen. Da bin ich schon etwas eifersüchtig, da das sonst mein Part war. 

An freien Tagen nutze ich die Tage mit meiner Tochter und wir unternehmen oft etwas Schönes. Wenn ich außer Haus arbeite, bin ich zum Abendbrot um 19:15 wieder zuhause. Danach lese ich noch mit meiner Tochter und mein eigener freier Abend startet irgendwann ab halb zehn. Da ist aber dann nicht mehr viel los außer Tagesthemen und belanglose Gespräche. 

Du hast ein Kind und betreibst den Onlineshop „Vom Heimathafen“, für den du alle Sachen selbst anfertigst. Wie bekommst du das unter einen Hut?

Das frage ich mich ganz ehrlich auch. Ich scheine ganz okay organisiert zu sein. Aber meine eigene Zeit bleibt sehr auf der Strecke und man fehlt sich selbst manchmal sehr. Wir beliefern ja auch seit über sechs Jahren hochwertige Geschäfte im Einzelhandel, worauf ich sehr stolz bin. Aber manchmal ist das schon ein ICE mit Tempo 300 ohne Halt. Aber besser als eine Dampflok ohne Dampf auf dem Abstellgleis. 

Zudem habe ich während des Lockdowns mit Kathrin, einer Freundin, ein Social Fashionlabel gegründet. Good kama. Spannend zu sehen, wie es wächst und wir es ohne fremde Finanzierung auf die Beine stellen. Das läuft auch über meinen Onlineshop. 

Was steht in diesem Moment ganz oben auf deiner To-Do-Liste?

Eine richtige Pause (lach) – aber dann habe ich schon die nächsten Ideen und das war’s mit der Pause. 

Wovon brauchst du gerade eine Pause?

Ein Job meiner vier beruflichen Aufgaben ist etwas zu viel, obwohl mir alles Spaß bringt. 

Welche Herausforderung hast du zuletzt gemeistert?

Quasi heute 🙂 mein Alltag hat es derzeit sehr in sich. Da freue ich mich über jeden Tag, den ich ohne Unfälle überstehe. 

Welchen SOS-Tipp hast du für Mamis in einer Stresssituation?

Puh… Kurz durchatmen und innehalten, den Boden unter den Füßen wieder spüren und sagen: Das schaffe ich auch noch. Man schafft so viel mehr als in die Hose geht. Merkt man oft nur nicht mehr. 

Du hast verschlafen und die Wahl zwischen Frühstück und Make-up. Was tust du?

Ich kann gar kein Make Up. Aber aufs Frühstück kann ich (leider) immer verzichten. 

Wann hast du zuletzt etwas Neues gemacht oder gelernt? Und was? 

Ich habe letztes Jahr mit der Heilpraktikerausbildung angefangen. Schwerer als gedacht, aber mir gefällt es wahnsinnig gut! 

Du hast einen freien Tag – was machst du?

Allein: Wahrscheinlich durch die Schanze laufen und endlich wieder im Lieblingscafé sitzen und durch meine liebsten Geschäfte bummeln. Das mag ich sehr! 

Mit der Familie: mache ich gern Radtouren. Machen wir leider zu selten! 

Welches Buch liegt zurzeit auf deinem Nachttisch? 

„Heute hat die Welt Geburtstag“ von Flake (liegt da schon, seit ich vor drei Jahren bei seiner Lesung war. Ich bin auf Seite 32). Und ich lese meiner Tochter jeden Abend eine oder zwei Seiten aus „Rebell Girls“ vor. Sehr zu empfehlen 

Was würdest du gerne besser können?

Rechnen – das kann ich gar nicht. Und lässiger blöde Situationen abprallen lassen. Oder auch mal nein sagen können. Aber dann wäre ich nicht ich. 

Einer deiner Lieblingsplätze, den andere Mamis unbedingt sehen sollten?

Ich mag den Bismarckstein in Hamburg Blankenese sehr. Dort hat man einen tollen Blick über die Elbe und kann mal durchatmen. 

Ansonsten habe ich sogenannte Seelenorte überall verteilt. Auf Mallorca, dort in den Bergen. Mit diesen Orten oder Plätzen verbinde ich ein Heimatgefühl, und oft kann ich andere auch dafür begeistern. Ich gebe gern Tipps. 

Wohin möchtest du als nächstes reisen? Und wohin mal ganz allein?

Allein fällt mir schwer. Meine Familie ist eine ziemlich gute Reisegang und ich würde sie vermissen. Manchmal nehme ich mir für zwei Nächte eine Auszeit. Dann bin ich in Heiligenhafen. Aber auch da habe ich mehr Spaß mit meiner Tochter. 

Maike Graul Mom der Woche

Was ist gerade das Beste an deinem Leben?

Dass wir gesund sind. Ehrlich, oder? Umso älter ich werde, umso mehr fällt es mir auf. 

Wo siehst du dich nächstes Jahr um diese Zeit?

Wahrscheinlich in Hamburg, bei der Arbeit. Sind ja leider keine Ferien. 

Wo siehst du dich in zehn Jahren? 

Wahrscheinlich auch hier, in Hamburg. Aber noch lieber auf Mallorca. Manchmal denken wir ans Auswandern.. wäre schön. Aber wer weiß, was kommt. Erstmal freue ich mich über die nächste Zeit hier. 

Liebe Maike, vielen Dank, dass du dir die Zeit für unsere Fragen genommen hast. Wir wünschen dir in den nächsten Tagen, Wochen und Jahren viele tolle Auszeiten, um Energie zu sammeln und dann weiterhin so kreativ zu sein!

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